10.11.2007 / 11. Spieltag der Landesliga Süd Brandenburg
RSV Waltersdorf 09 - VfB Hohenleipisch 1912 5:1 (2:1)
Der Tabellenzweite nutzte einfache Fehler konsequent
Das war wirklich nicht der Tag der Hohenleipischer, die durch individuelle Fehler gegen keineswegs überragende, aber effiziente Waltersdorfer schnell in Rückstand gerieten, kurzzeitig Hoffnung schöpften, aber schnell den entscheidenden Treffer kassierten und verletzungsbedingt in Unterzahl zu Ende spielen mussten. Dabei passte das Wetter zum Spielverlauf aus Hohenleipischer Sicht, denn nach Anpfiff bei strahlendem Sonnenschein brach Mitte der zweiten Hälfte ein heftiges und dichtes Schneetreiben verbunden mit Blitz und Donner herein.
Die Platzherren begannen forsch und gingen nach ihrer ersten Ecke durch Daniel Gensigk, der unbedrängt einköpfen konnte, in Führung (10.). Die Gäste schienen sich gerade zu fangen und hatten durch Tommy Lehmann nach einem starken Angriff über rechts eine gute Szene (17.), da erhielten sie den nächsten Tiefschlag. Christian Kollmorgen startete einen Konter, bediente Routinier Thomas Scholz zentral, der mit einem Aufsetzerkopfball erhöhte (18.). Der VfB reagierte postwendend, aber Torsten Schollbach konnte nicht genug Druck hinter seinen Kopfball bringen (20.) und dann fand seine flache Eingabe im Strafraumzentrum keinen Abnehmer (21.). Es fehlte insgesamt an der Präzision im VfB-Spiel, zu viele Bälle gingen weg, das entscheidende Zuspiel kam selten an und die Freistöße brachten überhaupt nichts. Zudem hatten die Hohenleipischer mit der körperlichen Präsenz der RSV-Kicker Probleme, die auch nicht zimperlich zu Werke gingen. Bei einem der nun häufigeren Waltersdorfer Konter verhinderte Christoph Jahn gegen den links allein auf ihn zulaufenden Daniel Gensigk die frühzeitige Entscheidung und parierte stark (35.). Auch wenn der VfB jetzt optisch etwas mehr Spielanteile bekam, fehlte die Durchschlagskraft. Momentan braucht der VfB einfach zu viele Chancen für ein Tor. Trotzdem schaffte Tommy Lehmann mit überlegtem Heber nach ganz starkem Pass von Torsten Schollbach den verdienten Anschlusstreffer (44.). Das ließ für die zweite Hälfte hoffen, hätte man doch den Wind im Rücken und RSV-Keeper müsste gegen die tief stehende Sonne schauen.
Aber nichts davon traf ein, die Sonne war hinter den Wolken und auch der Wind hatte sich fast komplett gedreht. Viel entscheidender war jedoch, dass Daniel Gensigk im ersten RSV-Angriff nach dem Wechsel aus einem Gewühl den Ball über die Linie stocherte und so den k.o. setzte (48.). Die Gäste erholten sich nicht wieder, mühten sich wohl, konnten aber gegen die abgeklärten Waltersdorfer nichts ausrichten. Das einsetzende dichte Schneetreiben, verbunden mit dem eisigen Wind, verlangte den Aktiven einiges ab und senkte das ohnehin mäßige Niveau der Partie weiter. Der RSV probierte es den Platzverhältnissen angepasst mit Schüssen aus der zweiten Reihe. Nach einer Jahn-Parade (61.) und einem Fehlversuch (68.) traf schließlich Mike Jesse mit einem Freistoß zum 4:1 (72.), wobei der Ball vor dem Keeper noch tückisch aufsetzte. Inzwischen war Hohenleipisch nur noch zu zehnt, nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Daniel Gensigk konnte Sebastian Schöne wegen einer Platzwunde am Kopf nicht weiterspielen. In dieser Phase geriet in der VfB-Hintermannschaft einiges durcheinander und die Platzherren nutzten dies eiskalt. Konnte Christoph Jahn gegen den eingewechselten Gordon Meinecke noch klasse parieren, war er im nächsten Moment machtlos, als Christian Kollmorgen eine Ballstafette aus drei Metern erfolgreich abschloss (75.). In der Schlussphase ließ sich der VfB aber nicht hängen und vergab nach einem von Norman Freigang scharf getretenen Freistoß (82.), den RSV-Tormann Steve Bonkowski prallen ließ, Torsten Schollbach aber einen Schritt zu spät kam, die Chance auf Ergebniskosmetik. Mit diesem ungefährdeten Sieg untermauerte die beste Heimelf der Liga ihre Aufstiegsambitionen und brachte dem VfB zugleich die höchste Landesliga-Pleite bei.
Waltersdorf setzte zeitig auf Konter. Hier treibt Christian Kollmorgen unter Verfolgung von Tommy Lehmann das Leder.

RSV: Bonkowski, Zeise, Brandt (GK), Weigel, Schulze, Wrona, Kollmorgen (76. Mielke), Jesse, Uher, Gensigk (GK, 80. Helbig), Scholz (70. Meinecke).

VfB: Jahn, Rost (GK), Merbitz, Buchwald, Fischer, S. Schöne (GK), Lehmann (73. Müller), Hagedorn, Freigang, Schollbach, St. Werner (64. Wentzel)

Tore: 1:0 Gensigk (10.), 2:0 Scholz (18.), 2:1 Lehmann (44.), 3:1 Gensigk (48.),4:1 Jesse (72.), 5:1 Kollmorgen (75.)
Schiedsrichter: Heiko Heinze (Drebkau)
Zuschauer: 85
Bericht und Bilder: Frank Thiemig

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2:1 Thommy Lehmann (5.480 kb) Video: Adi Kunze
Thomas Buchwald kann Marcus Uher im letzten Moment den Ball vom Fuß spitzeln. Links Steffen Fischer und dahinter Daniel Gensigk.
Thomas Schulz (re.) ist einen Tic zu spät bei Thomas Buchwald, der bereits geklärt hat.

Da war es schon passiert – Schieri Heiko Heinze zeigt zur Mitte, Rechts der 1:0-Torschütze Daniel Geningk, während Christoph Jahn und Tommy Lehmann verständlicherweise nicht glücklich dreinschauen.
Tommy Lehmann (li.) und Christian Kollmorgen im Kampf um den Ball.


Das sieht ganz gut aus, gab es aber zu wenig. Im RSV-Strafraum will sich Tommy Lehmann gegen Waltersdorfs Libero David Zeise durchsetzen.
Torsten Schollbach schirmt den Ball gegen Stephan Weigel ab.

Hier kommt der VfB-Stürmer einen Schritt zu spät, Steve Bonkowski hat den Ball unter sich begraben.
Erneut startet Christian Kollmorgen an der Mittellinie einen RSV-Angriff. Dahinter Daniel Gensingk und sein Bewacher Thomas Buchwald.

Vor dem Waltersdorfer Mathias Wrona (re.) kommt Norman Freigang an den Ball.
Alles ab in Richtung RSV-Hälfte. Sebastian Schöne startet wuchtig einen Gegenangriff der Gäste.

Christian Kollmorgen grätscht gegen Sebastian Schöne, der später mit blutender Kopfwunde vorzeitig vom Platz musste und kann ihn nur per Foul stoppen.
Robert Hagedorn sucht eine Anspielstation am Waltersdorfer Strafraum. Vorn die beiden 8er Stephan Weigel und Stefan Werner (2. v. l.)


Tommy Lehmann traf erstmals in der Landesliga – Anschlusstreffer und (kurzzeitig) Hoffnung für die Hohenleipischer. Nach seinem Treffer bringt er das Leder schnell zurück, Christian Kollmorgens Körpersprache ist (in diesem Moment) eine andere.
VfB-Flanke kurz nach Wiederbeginn und Flugeinalge von Norman Freigang und Keeper Steve Bonkowski. Rechts beobachtet Mike Jesse angespannt.

Die Entscheidung ist gefallen. Das Waltersdorfer Sturm-Duo Daniel Gensigk (li.) und Thomas Scholz kann jubeln. Dass der Torschütze auch das Glück auf seiner Seite hatte, kümmert ihn wahrscheinlich weniger.
Steffen Fischer lässt sich auch von Marcus Uher nicht aufhalten und startet einen Hohenleipischer Angriff.

Dafür gab es sogar Freistoß für den Waltersdorfer Daniel Gensigk! Steffen Fischer (Nr. 3) hat den Ball gespielt, und berührt den Gegner gar nicht. Der hatte sich aber theatralisch und lautstark fallen gelassen.
In der eigenen Hälfte startet Norman Freigang gegen Mathias Wrona.

Totaler Wetterumschwung. Nach Graupelschauer wie hier nach knapp einer Stunde Spielzeit setzte auch noch sehr dichtes Schneetreiben ein. Hier klärt Steffen Fischer vor Marcus Uher. Im Vordergrund die beiden 7er Robert Hagedorn und Mike Jesse.
Die Kamera von Adi Kunze läuft immer mit – egal bei welchem Wetter.

Robert Hagedorn im Vorwärtsgang gegen Stephan Weigel.
Ingo Schulz behauptet den Ball gegen den angreifenden Norman Freigang.