Landesliga Süd Brandenburg 2007/08 (Stand 26.04.2008)

Spielbericht

25. Spieltag - Samstag, 26.04.2008 - 15:00

FSV Union Fürstenwalde - VfB Hohenleipisch 1912 5:0 (2:0)

FSV Union Fürstenwalde: Tim Patze - Andreas Heyse, Tobias Lobeda, Christian Prüfer (57. Dominik Holtz) - Toni Lüdtke (56. Sascha Nyck), Christian Werner (64. Mario Korzinski) - Christian Mlynarczyk, Marcel Niespodziany, Gunnar Andrae - Daniel Dressler, Mark Schmidt

VfB Hohenleipisch 1912: 1 Christoph Jahn - 5 Sirko Rost, 2 Robert Merbitz, 6 Thomas Buchwald - 8 Stefan Werner, 3 Steffen Fischer, 4 Tommy Lehmann - 9 Norman Freigang, 13 Nicolas Wentzel (63. Carsten Ferdinand), 7 Robert Hagedorn, 14 Michael Biebach (53. Alexander Kaltenbach)

Tore: 1:0 Marcel Niespodziany (12.); 2:0 Daniel Dressler (45.); 3:0 Christian Mlynarczyk (50.); 4:0 Gunnar Andrae (57.); 5:0 Christian Mlynarczyk (74.)

Schiedsrichter: Marc Retzlaff (Angermünde) - Assistent: Dirk Stender (Büssow)

Zuschauer: 200

Gelbe Karte: Mario Korzinski, Tobias Lobeda (2.) / -

Berich FSV:

Mit einem verdienten, wenn auch etwas zu hoch ausgefallenen 5:0 (2:0)-Sieg nimmt der FSV Union Fürstenwalde der Landesliga-Süd erfolgreich Revanche für das im Februar an gleicher Stelle verlorene Pokal-Duell gegen den VfB Hohenleipisch. Da die Konkurrenz aus Mühlberg (0:4 in Waltersdorf) und EFC Stahl (0:0 gegen Vogelsang) schwächelte, bauten die Spreestädter die Tabellenführung auf sechs Punkte Vorsprung bei bester Tordifferenz aus. Zwei Gründe waren ausschlaggebend für den wichtigen und ungefährdeten Heimsieg. Zum einen wurden die Torchancen verhältnismäßig konsequent genutzt, zumal Top-Torjäger Christian Mlynarczyk seine einige Spiele anhaltende "Ladehemmung" überwand und seine Saisontreffer 19 sowie 20 erzielte. Zum anderen erstickte die sichere und konsequente Abwehrarbeit die meisten Angriffsbemühungen der Gäste größtenteils bereits im Keim. "Vor den Leistungen eines Tobias Lobeda und eines Christian Prüfer muss ich wirklich den Hut ziehen", sagte FSV-Coach Peter Heinrich nach Spielschluss. "Was diese beiden 18- bzw. 19-jährigen Jungs Woche für Woche abliefern, ist wirklich erstaunlich." Die beiden Eigengewächse bildeten - im Verbund mit dem wieder souverän agierenden Kapitän Christian Werner - die Basis für diesen Erfolg. Bissig, zweikampfstark und dabei beinahe gänzlich mit fairen Mitteln zu Werke gehend, legte die Dreierkette wieder einmal eine astreine Leistung hin. Direkt davor ein bärenstarker Marcel Niespodziany, der den ersten, wichtigen Treffer selbst markierte (14.) und an den beiden nachfolgenden Treffern maßgeblich beteiligt war. Beim 2:0 durch Daniel Dreßler (44.) bereitete er dessen satten Schuss mit einem Doppelpass vor. Mlynarczyk (50.) drückte nach Vorarbeit von Niespodziany und Schussversuch von Toni Lüdtke den Ball über die Line. Das Duo Sturmduo Dreßler/Mlynarczyk ist immer für den einen oder anderen Treffer gut. Erstaunlich - sind doch beide vom Mittelfeldspieler bzw. Verteidiger umgeschult. "Die Mannschaft hat das Selbstbewusstsein aus dem Mühlberg-Spiel mit auf den Platz getragen", befand Heinrich. Das war deutlich zu sehen. Gleichwohl ist auch dem Trainer nicht entgangen, dass es immer mal wieder Phasen gab, in denen das Kombinationsspiel stockte und Ungenauigkeiten den starken Gesamteindruck etwas trübten. "Wir haben eben durch die Ausfälle und unsere dünne Personaldecke nicht mehr die Verfassung wie zu Saisonbeginn. Von daher ist es nur normal, dass sich die Truppe im Spiel auch Ruhephasen nimmt und nicht kontinuierlich Pressing praktiziert", erklärt Heinrich. Und Hohenleipisch? Der VfB fand eigentlich gar nicht so richtig statt. Spätestens nach dem dritten Treffer, kurz nach der Pause, war eine Vorentscheidung gefallen und nach dem 4:0 durch Gunnar Andrae (56.) hätte der VfB-Anhang Schlimmes befürchten können für die zwar sehr fairen, aber auch sehr harmlosen Gäste. Doch mehr als das abschließende 5:0 durch Mlynarczyk (72.), der sich nach Vorarbeit von Andrae im Zweikampf durchsetzte, brachte der Gastgeber nicht mehr zustande. Zumal die Elf peinlichst genau darauf bedacht war "zu Null" zu spielen. Schließlich muss der Trainer dann einen ausgeben...

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Bericht VfB:

Nach einer seiner schwächsten Saisonleistungen kassierte der VfB verdient eine herbe Pleite bei den Unionern, die nach den Ergebnissen der Konkurrenz schon fast für die Brandenburgliga planen können. Den Platzherren merkte man von der ersten Sekunde an, sich nicht noch einmal von Hohenleipisch überraschen lassen zu wollen. Dazu fehlten den zu vorsichtig agierenden Gästen diesmal die Mittel und Fürstenwalde geriet nie in Gefahr und traf zu taktisch passenden Zeit-punkten. Nachdem Christian Mlynarczyk aus halbrechter Position knapp verzogen hatte (8.), stach Marcel Niespodziany in einen VfB-Querpass am Strafraum und ließ beim Treffer zur frü-hen Führung dem Keeper keine Chance (12.). So war die Richtung im Spiel klar, die Einheimischen blieben am Drücker, doppelten den Ballführenden frühzeitig und zwangen den VfB zu überhasteten und dann meist ungenauen Abspielen. Allerdings wurde Union bis auf eine Szene nach einer halben Stunde nicht wirklich torgefährlich und zehn Minuten vor der Pause fand Hohenleipisch ansatzweise ins Spiel. Genau in dieser Phase erhöhten die Einheimischen aber mit ihrem einzigen richtig herausgespielten Tor. Über die linke Seite ließen sie den Ball schön laufen und Daniel Dressler traf unhaltbar ins lange Eck (45.). Konnte man nach dem knapp neben den Kasten gesetzten Flachschuss von Michael Biebach auf Hohenleipischer Seite noch etwas Hoffnung auf einen besseren zweiten Durchgang haben, war das Spiel nach einer Aneinanderreihung von Fehlern der Gäste kurz nach Wiederbeginn endgültig entschieden. Marcel Niespodziany holte sich den Ball an der Mittellinie, wurde bis vor den Strafraum nicht gestoppt, passte auf Tony Lüdtke, dessen Schuss Christoph Jahn nicht festhalten konnte und der Rettungsversuch von Sirko Rost gegen Christian Mlynarczyk misslang auch noch (50.). Selbst mit dem klaren Vorsprung ließ Union ließ nicht nach, während Hohenleipisch verunsichert agierte. Bestes Beispiel war ein zurückerkämpfter Ball der Platzbesitzer an der rechten Eckfahne, der schließlich zum 4:0 führte (57.). Die Unioner dominierten weiter und mit dem Treffer zum Endstand (74.) wiesen sie zudem eine fast einhundertprozentige Chancenverwertung nach. Nur Mark Schmidt hatte mit einem 18-Meter-Schuss, den Christoph Jahn parierte, noch eine Möglichkeit (84.). Hohenleipisch gab zwar nicht auf, blieb aber harmlos und konnte auch bei Ecken und Freistößen Tormann Tim Patze nicht in Verlegenheit bringen. Beim VfB blieb diesmal kein Mannschaftsteil fehlerfrei und man unterlag einem spielstarken und zu recht an der Spitze stehenden Gegner. Auch wenn Union-Coach Peter Heinrich sich „… insgesamt spielerisch eigentlich noch mehr vorgestellt hatte…“, bot seine Mannschaft eine starke Vorstellung und ist in der Form und vor allem mit dieser Einstellung nur schwer zu schlagen. Wenn dann auch noch wirklich 200 Zuschauer da gewesen wären, hätten glatt 80 Mann mehr diesen Sieg ihrer Elf gesehen. Hohenleipisch muss diese Partie schnellstens abhaken und sich im nächsten Heimspiel vor allem wieder straffen, auch wenn bereits am Mittwoch das schwere Pokalspiel gegen Viktoria Frankfurt auf dem Plan steht.

Eine prima Geste der Fürstenwalder soll nicht unerwähnt bleiben, denn die Mannschaft hatte sich mit Genesungswünschen für den schwer verletzten und beim VfB schmerzlich vermissten Torsten Schollbach auf einer Karte „verewigt“ und auch noch eine Flasche „Heilwasser“ mitgegeben.

(Frank Thiemig)


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