Landesliga Süd Brandenburg 2008/09 (Stand 25.10.2008)

Spielbericht

9. Spieltag - Samstag, 25.10.2008 - 14:00

Ludwigsfelder FC II - FV Erkner 1920 4:2 (1:0)

Ludwigsfelder FC II: Toni Erne, Alexander Pätsch, Maximilian Quindt, Phillip Karaschewitz, John Nasca, Martin Bartusch, Dimitri Ronis, Akim Böhm, Christopher Mlodzian, Rico Berger, Steven Figura

Eingewechselt: Stefan Rottstock, Daniel Vollack, Marco Neuendorf

FV Erkner 1920: Marcus Stuchly, Robert Sandkaulen (55. Michael Geißler), Martin Putzger, Ronny Neumann, Christian Fiedler (77. Sven Milz), Marco Krihl, Stefan Paul, Matthias Paschke, Dustin Hoffmeister, Florian Walkowiak, Tim Winkler (55. Patrick Mälzer)

Tore: 1:0 Nils Schröder (39.); 1:1 Matthias Paschke (62.); 1:2 Marco Krihl (87.); 2:2 Martin Bartusch (88.); 3:2 Maximilian Quindt (90+3.); 4:2 Nils Schröder (90+5.)

Schiedsrichter: Rene Bittner (Neupetershain)

Zuschauer: 50

Gelb/Rote Karte: - / Martin Putzger (Nach Spielende)

Rote Karte: - / Marcus Stuchly (86.)

Bericht Erkner:

Die Landesligatruppe vom FV Erkner konnte ihr Punktekonto auch am 9. Spieltag in der Südstaffel nicht weiter auffüllen, denn sie verlor ihr Auswärtsspiel bei der Oberliga-Reserve vom Ludwigsfelder FC mit 4:2. Damit rutschen die Randberliner in der Tabelle weiter ab und rangieren nun auf dem 12. Platz.Entgegen der Vorwoche das Spiel sofort an sich zu reißen, war es diesmal der FVE, der eine etwas defensivere Marschrichtung vorgab. Das war auch nötig, denn das junge Team vom LFC II machte sofort Druck und spielte von Beginn schnell nach vorne. Die tief stehenden Gäste brauchten gut zehn Minuten, um die Ordnung in der Defensive herzustellen. Doch als dies gelang und diese enorme Drangphase des Gastgebers überstanden war, versuchte Erkner selber nun das eigene Offensivspiel anzukurbeln. Ab der 15. Minute egalisierten sich dann beide Teams zunehmend und es entwickelte sich eine ausgeglichene höhepunktarme 1. Halbzeit. Der Gastgeber blieb aber das gefährlichere Team, konnte aber nur Torgefahr erzeugen unter gütiger Mithilfe der Gäste. Einige Abstimmungsschwierigkeiten in der neu formierten Viererkette konnte der LFC aber nicht ausnutzen. Die Bemühungen des FVE das eigene Offensivspiel zu forcieren, blieben -wie schon in der Vorwoche- zu harmlos. So konnte ein Treffer in dieser Phase eigentlich nur durch das Ausnutzen von Fehlern fallen. Und diesen entscheidenden Fehler machten in Halbzeit Eins die Erkneraner. In der eigenen Hälfte verloren sie den Ball in der Vorwärtsbewegung und der Gastgeber schaltete blitzschnell. Der erkämpfte Ball wurde sofort mit einer Flanke hinter die Abwehr in den Strafraum gespielt, wo Torjäger Nils Schröder problemlos die Führung erzielte (39.). Nach der Pause agierten die Gäste dann mit drei Angreifern und bekamen das Spiel zunehmend in den Griff. Sie wirkten nun präsenter, aggressiver und erspielten sich einige gute Tormöglichkeiten. In der 62. Spielminute fiel dann auch der hochverdiente Ausgleich für den FVE. Nach einer Hereingabe von Florian Walkowiack stand Neu- Mittelstürmer Matthias Paschke goldrichtig und drückte die Kugel aus Nahdistanz in die Maschen. Erkner spielte auch nach dem Ausgleichstreffer weiter zielstrebig nach vorne, wodurch sich einige Räume zum Kontern für den Gastgeber ergaben. Gleich zweimal wurden beste Einschussmöglichkeiten in letzter Sekunde von der FVE- Defensive vereitelt, als erst Martin Putzger und dann Stefan Paul den jeweils einschussbereiten Angreifer am Abschluss hinderten. Selbst blieben die Gäste aber auch gefährlich. Besonders Florian Walkowiack hatte gute Möglichkeiten sein Team in Führung zu bringen, doch konnte er auch an diesem Spieltag seine Torflaute nicht beenden. Als fünf Minuten vor dem Abpfiff alles nach einer gerechten Punkteteilung aussah, stellte eine Dummheit von FVE Keeper Marcus Stuchly die Partie völlig auf den Kopf. Nach einer klaren Tätlichkeit wurde der Schlussmann des Feldes verwiesen und läutete damit die ereignisreiche Schlussphase dieses Spiels ein, die für den neutralen Zuschauer besonders für die 1. Halbzeit entschädigte. Gleichzeitig war dies der Beginn der gefühlsmäßigen Berg- und Talfahrt für die Erkneraner. Nach diesem argen Rückschlag hütete nun Verteidiger Martin Putzger das Tor und sein Team wollte lediglich den einen Zähler irgendwie über die Zeit schaukeln. Als dann Marco Krihl in der 87. Minute nach Zuspiel von Walkowiack den FVE in Führung brachte, schienen sogar drei Punkte möglich. Doch im Gegenzug fiel der sofortige Ausgleich für Ludwigsfelde, der in Person von Martin Bartusch erzielt wurde. Dieser Treffer war aber nur unter großzügiger Mithilfe von Referee Rene Bittner zu Stande gekommen, der mit einer krassen Fehlentscheidung unfreiwillig für den Knackpunkt in dieser Partie sorgte. Denn dem Ausgleichstreffer war ein klares Foulspiel der Ludwigsfelder voraus gegangen. Ein Ball in den 5-Meter Raum wollte Keeper Putzger gerade raus boxen, als ein LFC- Angreifer den zurück geeilten Paschke in den Torwart hinein schob und somit diesen daran hinderte den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Stattdessen trudelte der Ball zu Bartusch, der aus 2 Metern den Ball ins leere Tor schob. Jeder im Stadion, außer Schiedsrichter Bittner und sein Assistent, die beide freie Sicht auf diese Situation hatten, sahen diese Regelwidrigkeit. Selbst Akteure des Gastgebers zeigten sich noch nach der Partie verwundert über die Anerkennung dieses Treffers. Allen Protesten zum Trotz ließ sich der Schiedsrichter nicht umstimmen und verlor nun völlig die Kontrolle über das Spiel. Die Gäste sahen sich um den verdienten Lohn gebracht und wirkten völlig geschockt. Selbst der noch mögliche Punktgewinn konnte den FVE nicht beruhigen, welcher nun völlig auseinander brach. Dies nutzte der Gastgeber eiskalt aus und konnte zwei weiterte Treffer durch Maximilian Quint und wiederum Nils Schröder zum 4:2 Endstand erzielen. Zu allem Überfluss der zumindest fragwürdigen Leistung des Schiedsrichtergespanns zeigte der Unparteiische noch nach dem Abpfiff Verteidiger und Keeper Putzger die gelb- rote Karte, als dieser nochmals auf die Szene zum 2:2 zu sprechen kam.

Nichts desto trotz heißt es nun für den FVE endlich wieder einen Dreier einzufahren, um den Karren selbst aus dem Dreck zu ziehen und eine richtige Krise zu verhindern.

Stefan Paul

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Bericht LFC:

Auch Elke Bartusch war deutlich erleichtert, als der Schlusspfiff durch das Waldstadion schallte: „Mit dem Ausgleichstor hat mein Sohn Martin wenigstens seinen Fehler beim Gegentreffer zum 1:2 wieder gutgemacht!“, sagte die Spielermutter. Die Fans des LFC mussten fast zum bitteren Ende auf ihr Wunschresultat – einen Sieg – warten. In einem sagenhaften Finish sahen sie in den letzten sechs Minuten vier Tore, von denen zu ihrem Glück drei der LFC II markierte. Vorher gab es eine gleichwertige und durchaus abwechslungsreiche Partie, in deren Startphase die Deckungsreihen dominierten. Die Gäste waren dabei bei Standardsituationen gefährlich, die LFC-Keeper Toni Erne mehrmals zu guten Paraden forderten. Die Gäste hatten mehrfach die Führung auf dem Stiefel. Nils Schröder, auffälligster Angreifer der Einheimischen, wurde mehrmals in guter Position vor allem vom FV-Keeper gebremst. Aber in der 40. Minute kam er bei einer Eingabe von Christopher Mlodzian per Kopf an den Ball und brachte den LFC zur Pause in Führung.

Nach dem Seitenwechsel widerstand die einheimische Deckungsreihe weiter den Angriffen des Gegners und vorne waren Schröder und auch Maximilian Schmidt drauf und dran, die Führung weiter auszubauen und den Sieg zu sichern. Nach einer Stunde Spielzeit traf Mathias Paschke überraschend zum 1:1-Ausgleich. Ludwigsfelde aber blieb unbeirrt und hatte durch Schröder mehrmals die Chance, wieder in Führung zu gehen. „Gut gemacht!“ oder „So geht das doch nicht!“ – so abwechselnd fielen die Kommentare des Oberligacoaches Volker Löbenberg und seines Co-Trainers Klaus Kornmüller am Spielfeldrand aus. Ein durchaus leistungsgerechtes Unentschieden schien sich abzuzeichnen. Dann zeigte der Schiedsrichter in der 86. Minute FV-Torwart Stuchly wegen Nachschlagens gegen Philipp Karaschewitz die Rote Karte – und nun wurde das Spiel zum Thriller. Beim Gegenzug der Gäste, bei denen nun der Feldspieler Martin Putzker im Tor stand, leistete sich Martin Bartusch einen folgenschweren Fehlpass. Florian Walkowiak kam so an den Ball, spielte seinen FV-Gefährten Marco Krihl an – 1:2 gegen den LFC. Aber Bartusch setzte Augenblicke später zu einem Solo an, kam am FV-Strafraum per Doppelpass wieder an den Ball und erreichte mit seinem Schuss wenigstens das 2:2-Unentschieden. Gelbe Karten waren die Antwort des Unparteiischen auf die Rudelbildung bei den Gästen – deren Deckung war auch angesichts des nahen Spielendes nicht mehr auf dem Höchststand der Aufmerksamkeit.

Maximilian Quint nutzte dies per Solo, nach Doppelpass und Torschuss zum erneuten Führungstreffer. Es stand 3:2. Dann, Sekunden vor dem Ende der Nachspielzeit kam Schröder zu seinem zweiten Treffer, als er mit einem Distanzschuss den Endstand zum 4:2 sicherstellte. Darauf folgte der Abpfiff, aber noch nicht das Ende des Thrillers, denn Reservekeeper Putzker sah noch wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte. phe


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