Landesliga Süd Brandenburg 2008/09 (Stand 16.05.2009)

Spielbericht

27. Spieltag - Samstag, 16.05.2009 - 15:00

VfB Hohenleipisch 1912 - FV Erkner 1920 4:2 (2:1)

VfB Hohenleipisch 1912: 21 Daniel Amende - 5 Sirko Rost, 15 Christian David, 2 Robert Merbitz, 4 Tommy Lehmann, 6 Thomas Buchwald (46. 8 Stefan Werner) - 9 Sascha Gutsche, 17 Alexander Kaltenbach - 10 Norman Freigang, 13 Nicolas Wentzel (64. 11 Sven Kubik), 7 Robert Hagedorn (84. 18 Robert Jakob)

FV Erkner 1920: Marcus Stuchly, Ronny Neumann, Daniel Rauschenbach, Robert Sandkaulen (46. Dustin Hoffmeister), Patrick Mälzer, Stefan Paul, Michael Geißler (80. Thomas Kusche), Marco Krihl, Florian Walkowiak, Matthias Paschke, Lars Zander (71. Ronny Hauert)

Tore: 1:0 Norman Freigang (3.); 2:0 Norman Freigang (5.); 2:1 Christian David (Eigentor, 34.); 2:2 Lars Zander (60.); 3:2 Sven Kubik (Foulelfmeter, 77.); 4:2 Sascha Gutsche (90+2.)

Schiedsrichter: Stefan Lüth (Sperenberg)

Zuschauer: 148

Gelbe Karte: Stefan Werner (2.) / Florian Walkowiak, Michael Geißler, Matthias Paschke

Rote Karte: Norman Freigang (45., Tätlichkeit) / -

Vergebene Elfmeter: Norman Freigang (Foulelfmeter, 11., gehalten von Marcus Stuchly) / Daniel Rauschenbach (Foulelfmeter, 90., gehalten von Daniel Amende)

Bericht VfB:

So ein Spiel vergisst man nicht! Als die Mannschaften, im Rahmen des „Spieltages für Toleranz, Menschlichkeit und Fairness“ begleitet von einigen der jüngsten Hohenleipischer Fußballer, am Mittelkreis Aufstellung genommen hatten, ahnte keiner, was für spannende neunzig Minuten folgen sollten. Alles was dieser Sport zu bieten hat, war drin in der Partie, die beide Teams und ihre Anhänger die komplette Gefühlspalette durchleben ließ. Ein Gastgeber-Blitzstart, vergebene Elfmeter, ein Feldverweis, der zwischenzeitliche Ausgleich und sensationell spannende Schlussminuten lassen diesen Nachmittag noch lange im Gedächtnis bleiben. Keine halbe Minute war um, da knallte Nicolas Wentzel den ersten Ball an den linken Pfosten des Gäste-Gehäuses und nach fünf Minuten lag der VfB durch zwei Treffer von Norman Freigang 2:0 vorn. Die Platzherren blieben am Drücker und nach Foul an Robert Hagedorn gab es Strafstoß, mit dem der zweifache Torschütze jedoch am FV-Keeper scheiterte (11.). Das blieb nicht ohne Wirkung, denn fortan kamen die Gäste besser zurecht und konnten sich formieren. Dennoch hatte Hohenleipisch die Chance zum 3:0, als sich Norman Freigang rechts durchgesetzt und zurückgelegt hatte, Thomas Buchwald aber einen Tic zu spät kam (22.). Ein Angriff über die starke rechte Seite mit Flanke vor das Tor war Erkners erstes Achtungszeichen und Daniel Amende konnte sich beweisen (29.), sah wenig später beim Anschlusstreffer aber nicht so gut aus. Wieder Angriff über rechts, eine hohe Flanke und der Kopfball von Lars Zander fiel Christian David unglücklich auf den Fuß und sprang von da ins eigene Tor (34.). Der Treffer war verdient, weil die Erkneraner jetzt mehr für das Spiel taten. Fast im Gegenzug vergab Nicolas Wentzel, der allein vor Tormann Stuchly auftauchte, die Chance den alten Abstand wieder herzustellen und auch Norman Freigang kam am herauslaufenden Keeper nicht vorbei, nachdem er erneut nicht einzuholen war (41.) und die Abseitsfalle des FVE zum wiederholten Male nicht funktioniert hatte. Kurz vor dem Wechsel vergab erst Mathias Paschke den Ausgleich, schoss am langen Pfosten vorbei (44.) und dann ließ sich auf der anderen Seite Norman Freigang zu einem unnötigen Foul hinreißen, gleichwohl er zuvor mehrfach provoziert worden war. Mit dem gerechtfertigten Platzverweis avancierte er quasi zum tragischen Helden und schwächte zudem seine Mannschaft. Die musste den zweiten Durchgang nicht nur zu zehnt absolvieren, sondern auch Thomas Buchwald, der schon angeschlagen in die Partie gegangen war und dann doch nicht weiterspielen konnte, ersetzen. Zunächst hatten die Einheimischen auch ihre Probleme und die Gäste bestimmten das Geschehen, kamen immer wieder über die Flügel und drängten auf den Ausgleich. So köpfte Lars Zander aussichtsreich daneben (56.). Wenig später gab Nicolas Wentzel wieder ein Offensivzeichen der Platzherren, der Ball zentral in die Viererkette gespielt, wurde aber immer länger (59.). Dafür lag er auf der Gegenseite postwendend im Netz, weil Lars Zander diesmal per Kopf getroffen hatte. (60.). Jetzt drohte angesichts der Kräfteverhältnisse das Spiel zu kippen, zumal Erkner dran blieb. Mit der Einwechslung des längere Zeit verletzten Sven Kubik traf Trainer Henrik Pohlenz eine sehr gute Entscheidung, weil nicht nur ein frischer Spieler herein kam, sondern das Hohenleipischer Sturmspiel wieder belebt wurde. Beinahe hätte es sich gleich bezahlt gemacht aber der VfB-Stürmer stand knapp im Abseits und bei Christian Davids Kopfball fehlte nicht viel (66.). Erkner spielte diszipliniert weiter, setzte den VfB unter Druck und hatte durch Mathias Paschke, der sich die Ecke aussuchen konnte, aber drüber schoss, die Riesenchance zur Führung (70.) und Ronny Hauert schoss daneben (75.). Die Schlussviertelstunde gehörte dann aber den Platzherren, die eigentlich schon am Boden waren, aber mit Supermoral und Kampfgeist zurückkamen. Tommy Lehmann startete einen blitzsauberen Konter und Sven Kubik bediente mustergültig Sascha Gutsche, der vom Schlussmann nur regelwidrig zu stoppen war. Mit dem nervenstark und sicher verwandelten Elfmeter brachte Sven Kubik den VfB wieder in Front (77.). Die Gäste witterten dennoch ihre Chance, es eröffneten sich dadurch natürlich mehr Kontermöglichkeiten für den VfB. Die Sekunden wurden draußen schon fast heruntergezählt, als Erkner ebenfalls einen Strafstoß bekam (90.). Der Ärger darüber wandelte sich auf VfB-Seite aber sofort in lautstarken Jubel, denn Daniel Amende parierte den Elfer von Mathias Paschke großartig, wurde zum Matchwinner und hielt den Vorsprung. Diesen baute Sascha Gutsche noch aus, holte sich das Leder nachdem er es zweimal losgeworden war wieder zurück und netzte von der Strafraumgrenze flach ein (90.+2) - genau wegen dieser Leidenschaft nach Rückschlägen war der Hohenleipischer Erfolg auch verdient. Der aufgerückte Sirko Rost hatte sogar das 5:2 auf dem Fuß, schien jedoch etwas überrascht und verzog knapp. Beide Mannschaften hatten dem Publikum nicht nur beste Unterhaltung geboten, sondern die VfB-Elf auch mehr als Wiedergutmachung für die Vorwochenpleite betrieben, wenn auch der Feldverweis nicht ganz in das Motto des Spieltages passte. (ft)

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Bericht Erkner:

Am 27. Spieltag der Landesliga Süd setzte es für den FV Erkner 1920 eine etwas unglückliche 4:2 Niederlage beim Tabellenfünften VFB Hohenleipisch. Eine Punkteteilung beider Kontrahenten wäre am Ende eines denkwürdigen Spiels wohl verdienter gewesen. Denn für die gut 150 Zuschauer gestaltete sich eine gutklassige und hart umkämpfte Landesligapartie mit allem, was dazu gehört - Elfmeter, Rote Karte und genügend Spannung. Dabei schien die Partie nach bereits 5 Minuten entschieden zu sein. Die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr während die Gäste vom Berliner Rand noch in der Kabine schienen. Nach gerade mal 22 Sekunden tauchte Nicolaus Wentzel allein vor FVE- Keeper Marcus Stuchly auf, traf bei seinem zögerlichen Abschluss aber nur den Pfosten. Sturmpartner Norman Freigang machte es in der 3. Minuten dann aber besser. Der Angreifer setzte sich stark gegen gleich 2 Verteidiger durch und schob den Ball zur frühen Führung ins Netz. Nur 2 Minuten später schlug die Abseitsfalle des FVE fehl und Freigang war wieder auf und davon. Ein letzter Versuch von Robert Sandkaulen für seinen umdribbelten Schlussmann zu retten missglückte und Freigang erhöhte problemlos auf 2:0. Als Referee Stefan Lüth dann in der 11. Minute auch noch zumindest fragwürdig auf Strafstoß für die Hausherren entschied, schien sich das Horrorszenario für die Gäste fortzusetzen. Doch Stuchly wehrte den Elfmeter ab und hielt seine Mannschaft weiter im Spiel. Gleichzeitig schien die Parade ein Wecksignal für seine Mannschaftskameraden zu sein. Denn Erkner kam nun besser in die Partie. Man fand allmählich die Ordnung, nahm die Zweikämpfe besser an und versuchte das eigene Offensivspiel anzukurbeln - allerdings mit vorerst mäßigem Erfolg. Die besseren Tormöglichkeiten hatte weiterhin der VFB Hohenleipisch. Doch die Hausherren verpassten es den Sack frühzeitig zu zumachen. Freigang setzte sich gleich 2 Mal auf der rechten Angriffsseite durch und erreichte aussichtsreich die Grundlinie. Doch seine Hereingaben waren zu ungenau und fanden keinen Abnehmer. Nach gut 20 Minuten schienen sich dann beide Teams zu neutralisieren. Das Spiel fand nun meist zwischen den beiden Strafräumen statt und war von harten, aber nicht unfairen Zweikämpfen geprägt. Ein erstes kleineres Ausrufezeichen setzte der FVE dann in der 24. Minute. Doch eine Unsicherheit vom VFB- Schlussmann Daniel Amende nach Flanke von Patrick Mälzer konnten die Erkneraner Angreifer nicht ausnutzen. In der 34. Minute dann eine ganz ähnliche Szene. Amende unterläuft eine Mälzer-Flanke und Lars Zander steigt zum Kopfball hoch. Sein Versuch fälschte Christian David ab und die Kugel trudelte zum 2:1 Anschlusstreffer über die Linie. Kurz vor der Pause sollte dann noch mal richtig die Post abgehen. Erst stürmte Freigang in der 41. Minute wieder allein auf Stuchly zu. Doch der Stürmer scheiterte mit seinem Versuch Stuchly wie beim 2:0 auszuspielen am glänzend reagierenden Keeper. Auf der Gegenseite war Mathias Paschke nach feinem Zuspiel von Florian Walkowiack allein vor Amende und hatte den Ausgleich auf dem Schlappen. Doch Paschke zielte zu genau und verfehlte per Außenrist nur um Zentimeter. Als beide Teams nur noch auf Halbzeitpfiff warteten, leistete sich der bis dato starke Freigang einen Aussetzer und ließ sich zu einer Tätlichkeit hinreißen - Platzverweis.Nach der Pause übernahmen nun die Gäste das Spielgeschehen und die dezimierten Gastgeber verlegten sich aufs Kontern. Erkner versuchte konsequent über die Flügel zu spielen und kam so auch zur ersten nennenswerten Möglichkeit im zweiten Spielabschnitt. Nach Flanke von Michael Geißler zielte aber Lars Zander per Kopf noch nicht genau genug (56.) In der 60. Minute machte es der Stürmer besser. Wieder eine Flanke von rechts, die diesmal aber in Paschke ihren Abnehmer fand. Doch zu weit in Rücklage geraten, köpfte er den Ball quer rüber zu Zander, der zum 2:2 Ausgleich einnickte. Der Ausgleich war mittlerweile verdient und die Gäste spielten aufgrund ihrer numerischen Überlegenheit jetzt sogar auf den Führungstreffer. Den hatte wenig später der eingewechselte Dustin Hoffmeister auf dem Fuß. Hoffmeister setzte sich gegen mehrere Gegenspieler, konnte aber beim Abschluss noch entscheidend gestört werden und jagte den Ball über das Gehäuse. Die Hausherren blieben aber über ihre schnellen und geradlinigen Konter jederzeit gefährlich. Besonders der ebenfalls eingewechselte Sven Kubik sorgte für frischen Wind und Entlastung der eigenen Defensive. Und Kubik war es auch der die erneute Führung für den VFB einleitete. Sein Pass hinter die Abwehr des FVE fand Sascha Gutsche, der aber von Torwart Stuchly regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Der Unparteiische zeigte auf den Punkt und der lange verletzt gewesene Kubik hämmerte den Elfer unhaltbar zum 3:2 in die Maschen (77). Trotz des neuerlichen Rückstandes bewiesen die Randberliner Moral. Sie spielten weiter nach vorne, um noch einen Punkt mit nach Hause nehmen zu können. Für die Gastgeber ergaben sich nun noch mehr Räume zum Kontern, aber Kraft und Konzentration reichten nicht mehr aus die konsequent zu Ende zu spielen. Als der Schiedsrichter die Nachspielzeit anzeigte, zog der FVE einen letzten, verzweifelten Angriffsversuch über die linke Seite auf. Nach einer Passstafette hatte Marco Krihl freie Bahn und stürmte in den VFB- Strafraum. Dort konnte er nur per Foul gestoppt werden. So hatte Erkner nun in Person von Daniel Rauschenbach die ganz große Möglichkeit per Elfmeter auszugleichen. Doch der sonst sichere Rauschenbach scheiterte an Amende, der somit seinen Patzer beim ersten Gegentreffer wettmachte und zum Matchwinner avancierte. Die geschockten Gäste versuchten zwar alles, aber es half nichts mehr. Im Gegenteil - nach einem leichtfertigen Ballverlust im eigenen Strafraum konnte Sascha Gutsche von der Strafraumgrenze flach verwandeln und sorgte nun für die endgültige Entscheidung, denn nur kurze Zeit später war Schluss. Eckhard Zander zeigte sich nach der Partie enttäuscht. "Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Wir hätten zwar nach 15 Minuten schon 4:0 in Rückstand liegen können, aber ich muss meiner Mannschaft Respekt zollen wie sie sich in dieses Spiel zurück gekämpft hat".

Stefan Paul


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