Landesliga Süd 2009/2010 2009/10 (Stand 01.05.2010)

Spielbericht

25. Spieltag - Samstag, 01.05.2010 - 15:00

BSV Guben Nord (A) - 1. FC Guben 3:3 (1:3)

BSV Guben Nord (A): Marcel Niesternhöfer, Christian Schulz, Enrico Schwittlich, Alf Langhammer (46. Christian Tzscheppan), Tino Peschick, Florian Kunzke, Karsten Herkt, Gabor Schulz, Sascha Prüfer, René Neumann, Tommy Müller

1. FC Guben: Christian Jakob, Benjamin Schulz, Torsten Henning, Steven Stoll, Michael Kaluza (68. Ralf Krischke), Paul Proske, Bejtuhla Bunjaku, Kevin Hoberitz (35. Andreas Splitt), Ronny Jüngel (85. Sebastian Frank), Andre Götze, Marcel Babinowski

Tore: 0:1 Marcel Babinowski (27.); 0:2 Benjamin Schulz (28.); 0:3 Ronny Jüngel (30.); 1:3 Tommy Müller (34.); 2:3 René Neumann (72.); 3:3 Sascha Prüfer (84.)

Schiedsrichter: Kai Wilke (Neulewin)

Zuschauer: 1000

Gelbe Karte: Karsten Herkt, René Neumann (6.) / Benjamin Schulz (2.)

BSV vergibt ersten Matchball

Das mit Spannung erwartete Rückspiel der Gubener Landesligisten hatte im Vorfeld für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Zum einen musste der gastgebende BSV ein umfangreiches Sicherheitskonzept umsetzen, zum anderen konnte der BSV durch einen Heimsieg bei gleichzeitigem Remis der Blankenfelder den vorzeitigen Aufstieg perfekt machen.Bei perfektem Fußballwetter legte FC-Kapitän Ronny Jüngel vor der Rekordkulisse von 1000 Zuschauern den ersten Warnschuss am kurzen Pfosten vorbei. Bericht Nord:

Auf der Gegenseite probierte es Jüngels ehemaliger Sturmkollege Sascha Prüfer (12.). Eine Flanke von Tommy Müller landete nach 15 Minuten bei Rene Neumann, der mit seinem Kopfball jedoch keinen Erfolg hatte. Das rasant geführte Derby bot für die heimische Abwehrreihe einiges an Arbeit. So musste ein Jüngel-Freistoß zur Ecke geklärt werden (20.). Im Strafraum von Christian Jakob fälschte ein Abwehrbein einen satten Schuss von Rene Neumann entscheidend zur Ecke ab (22.). Der anschließende Standard von Gabor Schulz landete bei Tino Peschick, dessen Schuss jedoch von der Linie gekratzt wurde. In gewohnter Manier stürmte Tommy Müller mit dem Ball am Fuß in den Strafraum, übersah zum einen, einen besser postierten Teamkameraden, zielte zum anderen im Abschluss knapp neben das FC-Tor (25.). Zum Unmut der BSV-Elf entschied Schiedsrichter Kai Wilke kurz darauf wegen angeblichen Festhaltens auf Freistoß. In der unsortiert wirkenden Hintermannschaft des Tabellenführers kam Marcel Babinowski frei zum Abschluss und ließ auch Marcel Nierstenhöfer mit seinem Aufsetzerball ein wenig unglücklich aussehen. Anstatt sich gedanklich und taktisch zu sortieren, verloren die Nordgubener direkt nach Anstoß den Ball. Der FC vollendete den Überzahlangriff durch Benjamin Schulz zum 2:0 (28.). Ein weiterer Tempogegenstoß ließ den Gast auf der rechten Seite ungehindert flanken. Ronny Jüngel stand im Strafraum goldrichtig und köpfte ohne Gegenwehr zum 3:0 ein (30.). Ähnlich wie im Hinspiel führte der Gast nach einer halben Stunde mit 3:0. Der Gastgeber startete wütende Angriffe, musste aber auch auf seine Ordnung im Rückwärtsgang Acht geben. Neumann legte für Müller auf, der spitzelte den Ball erst an FC-Keeper Jakob vorbei und traf aus spitzem Winkel lediglich das Außennetz. Ein Freistoß von Schwittlich landete bei Tommy Müller, der per Kopf den wichtigen 1:3-Anschluss herstellte (34.)Zur zweiten Halbzeit brachte BSV-Coach Schwöbel den in der Winterpause vom 1. FC Guben an die Baumschule gewechselten Christian Tzscheppan in die Partie. Nach der halbjährigen Spielsperre konnte Tzscheppan ausgerechnet im Spiel gegen seinen Ex-Verein das erste Mal auflaufen. Die erste Chance in Durchgang zwei gehörte Enrico Schwittlich, der einen Freistoß knapp neben das Tor setzte. Auch Neuzugang Tzscheppan hat bei seinem Standard kein Fortune (54.). In einem mittlerweile einseitigen, durch viele Fouls oft unterbrochenen Spiel, hatte der BSV gut zwei Dutzend Standardmöglichkeiten. Nach einer Ecke von Tzscheppan verpassten gleich drei BSV-Spieler vor dem Tor (56.). Ein Abschluss von Gabor Schulz, ebenfalls nach einer Ecke, zischte am langen Pfosten vorbei. Die Angriffsbemühungen gegen die mit zehn Spielern verteidigende FC-Elf trugen in der 72. Minute endlich Früchte. Nach einer Schwittlich-Flanke köpfte Rene Neumann den überfälligen 2:3-Anschluss. Für Neumann war es ein seltenes Erfolgserlebnis. Fast über die gesamte Spielzeit pfiff Schiedsrichter Wilke jede Szene des Gubener Sturmführers im gegnerischen Strafraum ab. Folgerichtig blieb auch in der 74. Minute der Elfmeterpfiff aus, als Neumann vor dem FC-Tor zu Boden ging. Die Riesenchance zur Vorentscheidung verpasste im Gegenzug Joker Ralf Krischke, der das Streitobjekt um Haaresbreite am Tor von Nierstenhöfer vorbei legte. Eine der vielen Standardmöglichkeiten brachte in der 84. Minute den Ausgleich. Nach einer Ecke wurde Prüfer bedient, der den Ball unhaltbar zum 3:3 ins Tor köpfte. Am Ende versuchten die Gastgeber den Siegtreffer nachzulegen, scheiterten aber an der insgesamt sehr konzentriert und taktisch bestens eingestellten FC-Elf.Der Ärger über den verpassten Sieg – Blankenfelde hatte nur 2:2 gegen Erkner gespielt - war schnell verflogen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass der BSV für eine famose Aufholjagd mit dem Punktgewinn belohnt worden ist. Eine überhebliche Leistung im ersten Abschnitt kostete womöglich den Heimsieg und damit auch die vorzeitige Aufstiegsfeier. Sehr positiv zu bewerten ist auch das Verhalten der Spieler und Zuschauer, die sich über die gesamte Zeit ein überaus faires Derby geliefert haben. Mit 15 Punkten Vorsprung bei noch fünf Saisonspielen ist dem BSV Guben Nord nur noch über die Tordifferenz der Aufstieg zu nehmen. Am kommenden Spieltag kann bereits mit einem Remis bei Blau-Weiß Briesen die endgültige Entscheidung fallen.

Thomas Brüning

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Bericht 1.FC:

Gerechtes Remis beim Spitzenreiter

Beim Vergleich der Landesligateams, gab es nicht nur diesen Derby-Charakter, sondern der FC traf auch auf den amtierenden Spitzenreiter der Landesliga Süd. Diese hätten mit einem Sieg und gleichzeitigem Punktverlust des Tabellenzweiten aus Blankenfelde vorzeitig den Aufstieg perfekt machen können. Es wurden von BSV-Seite sogar schon Aufstiegs-Shirts gedruckt - ein BSV-Sieg war also fest eingeplant. Aus diesem Sieg wurde nichts. Perfekt von Trainer Jahn eingestellt und für jeden sichtbar von Beginn an voll konzentriert und diszipliniert agierend, kaufte die junge FC-Truppe dem Spitzenreiter mehr und mehr den Schneid ab. Sieht man beim FC mal von Torhüter Jakob und Libero Henning ab, so war der älteste Akteur gerade mal 24 Jahre alt. Darüber hinaus sind`s alles Gubener Jungs. Babinowski war es vorbehalten den Führungstreffer zu erzielen. Sein strammer Linksschuss landete unhaltbar, weil auch durch viele Beine rutschend, im langen Eck. Der BSV war geschockt und verlor die Ordnung. Da schlug der FC ein zweites und drittes mal zu. Stoll schön frei gespielt bewies die Ruhe wie ein "Alter" und schob aus ca. 16 Metern zum 2:0 aus FC-Sicht ein. Wenig später das dritte Tor durch Jüngel. Man war das `n Stimmung. Das hätte wohl in dieser Höhe niemand erwartet. Das Beste daran war wohl aber, dass es verdient war. Trotz Spielkontrolle, das BSV-Sturm-Trio Neumann, Müller und Prüfer kann man wohl niemals ganz ausschalten. Den Anschlusstreffer zum 1:3 erzielte Müller vor der Halbzeitpause per Kopf. Nachdem Henning leider schon in Halbzeit 1 verletzt ausscheiden musste, war man auf die Abwehrarbeit des FC und die Offensivkraft des BSV in der 2. Halbzeit gespannt. "Zuschauer, was wollt ihr mehr?", könnte man sagen. 4 Tore waren ja schon gefallen. Der BSV machte von Beginn an Druck, hatte mehr und mehr Ballbesitz und die geplanten FC-Konter blieben Mangelware. Von ca. 30 gepfiffenen Zweikampffreistößen bekam der BSV mindestens 25 zugesprochen. Das waren mit Sicherheit einige zu viel. Somit kam etwas Unruhe bei den FC-Spielern auf und die Konzentration beim Lösen aus der Abwehr ging verloren. Der BSV blieb weiter dran und produzierte Flanken über Flanken in den FC-Strafraum. Doch der FC verteidigte sicher. Als der Schiedsrichter dann seine erste schwere Fehlentscheidung mit einem Freistoß und "Gelb" gegen Proske tätigte, entstand aus diesem Freistoß heraus das 2:3 durch Neumann. Schade, aber der BSV-Druck wurde auch zunehmend größer. Krischke kam dann für Kaluza und hatte das sichere 4:2 auf dem Fuß. Einen ganz schwer zu nehmenden Ball riskierte er volley und verzog knapp. Dann wäre das Spiel wohl entschieden gewesen. Was folgte war dann das 3:3 durch Prüfer. Diesem ging ebenfalls eine Fehlentscheidung voraus. Neumann und Prüfer standen deutlich im Abseits und das stellten alle auf Ballhöhe stehenden Zuschauer, ob BSV-er oder FC-er, fest. Schade, ein Sieg im Dreby wäre "was" wert gewesen. Das Remis geht aber auch mehr als in Ordnung. Der BSV tat in Halbzeit II mehr für`s Spiel und verhinderte somit die Heimniederlage. Gleichzeitig zeigten sie, dass sie nicht zu unrecht Spitzenreiter sind und nach dem Blankenfelder Remis nur noch theoretisch "nicht aufsteigen" können. Dazu gilt der FC-Glückwunsch! Ein Dankeschön allen Akteuren für ein wunderbares Derby, 6 Toren, Fairness und einem leistungs- und spielverlaufgerechten Unentschieden. Die FC-Spieler brauchen die Köpfe nicht hängen lassen, denn ihr Einsatz und viele Spielzüge waren wunderbar. Wir sind stolz auf euch!

Heiko Appelt


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