02.04.2011 / 22. Spieltag der Landesliga Süd Brandenburg
VfB Hohenleipisch 1912 - RSV Waltersdorf 09 1:2 (1:2)
Gäste entscheiden das Spitzenspiel

Im Spitzenspiel der Landesliga setzte sich Tabellenführer Waltersdorf verdient durch und festigte seine Position, zumal der andere Verfolger aus Rüdersdorf auch Punkte ließ. Bestes Fußballwetter und eine ansprechende Zuschauerkulisse sorgten für einen angemessenen Rahmen. Das Spiel selbst hatte wohl ordentliches Tempo, war jedoch insgesamt relativ zerfahren und vorwiegend kämpferisch geprägt. Für die Gastgeber konnte die Partie schlechter nicht beginnen, denn nach drei Minuten hatte Andreas Fricke nach Vorarbeit von Marcus Uher, dessen Einsatz sich als Glücksgriff erwies, den RSV in Front gebracht. Die Hohenleipischer Antwort ließ nicht lange auf sich warten und nachdem Daniel Gängler noch knapp an Dennis Ganschow gescheitert war (12.), köpfte Paul Werner einen Freistoß von Daniel Gutsche zum Ausgleich (16.). Danach schien der VfB ins Spiel gefunden zu haben und geriet gerade in dieser Phase durch ein Tor nach Standardsituation erneut in Rückstand. Rettete Daniel Amende mit einem Reflex noch das Remis, köpfte Marcus Uher den anschließenden Eckball unhaltbar genau in den Torwinkel (23.). Von nun an bestimmte der Meisterschaftsfavorit mehr und mehr das Geschehen. Dazu RSV-Coach Volker Löbenberg „Wir haben im Laufe der Woche intensiv gearbeitet und viel unternommen, unsere Defensivfehler abzustellen. Meine Mannschaft hat das umgesetzt und sich trotz der starken Gegenwehr gesteigert.“ In der Tat präsentierte sich Waltersdorf mannschaftlich geschlossen, einsatz- und abwehrstark. Daran scheiterten die Einheimischen ein ums andere mal, kamen insgesamt über Ansätze nicht hinaus und konnten auch nicht torgefährlich werden. Anders die 09er, für die Marcus Uher (36.) knapp am langen Pfosten vorbei schoss und David Karaschewitz - wieder nach Eckball - die Latte traf (37.). Dann wollte Michael Braune mit einem blitzschnell ausgeführten Freistoß VfB-Keeper Daniel Amende überlisten, sah ihn jedoch ebenso schnell reagieren und den Ball halten (41.). Der knappe Pausenrückstand ließ für die Platzherren alles offen, für eine Wende im Spiel sollten deren Mittel an diesem Tage jedoch nicht reichen und VfB-Trainer Henrik Pohlenz war schließlich ob der Leistung seiner Elf enttäuscht. “Wir haben uns so viel vorgenommen und uns auf das Spiel gefreut, aber letztlich weit unter unseren Möglichkeiten gespielt. Mit ihrer Erfahrung standen die Waltersdorfer im gesamten Spiel, begünstigt auch durch zweimalige Führung, im Defensivbereich sehr kompakt, ließen unserer Offensive keinen Raum für Aktionen. Dieses Defizit hatten sie gegenüber der Vorwoche in Mühlberg komplett abgestellt. Dazu kam, dass wir keinen konstruktiven Spielaufbau hatten. Das war unser größtes Manko. Hinten hatten wir keine Ruhe, jeder wollte nur so schnell wie möglich den Ball loswerden und somit kamen größtenteils nur unsaubere Bälle in und über unser Mittelfeld. Da war die Verunsicherung gerade nach dem zweiten gegentor deutlich zu spüren.“ Sein Waltersdorfer Kollege konnte dagegen zufrieden sein. „Wir waren die bessere Mannschaft, hatten mehr und klarere Chancen und so geht der Sieg absolut in Ordnung.“ Meinte Löbenberg und ergänzt mit einem leichten Augenzwinkern: „Vielleicht stand sogar Hohenleipisch als Heimmannschaft etwas mehr unter Druck als wir.“ Egal ob mehr oder weniger Druck hüben oder drüben, die Gäste ließen auch im zweiten Abschnitt nichts zu und hatten durch Ricardo Franke zweimal die Riesenmöglichkeit, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Erst verzog er in bester Position (54.) und dann scheiterte er am glänzend reagierenden Daniel Amende aus acht Metern (60.). Mit einem wuchtigen 30-Meter-Schuss, der die Querlatte noch streifte, setzte der unermüdliche Torsten Schollbach endlich ein Offensivzeichen (75.), zu mehr oder gar Zählbarem langte es nicht, gleich wenn man gegen die drohende Niederlage kämpfte. Da half auch die kleine Schlussoffensive der Hohenleipischer nicht, selbst Freistöße oder Ecken verpufften. Der VfB-Tormann, der sich bei einem Jesse-Freistoß (80.) noch einmal auszeichnen konnte, rückte zur finalen Aktion in der Nachspielzeit auch noch mit in den RSV-Strafraum. Am Ende musste sich der VfB, der sicher nicht seinen besten Tag erwischt hatte, mit dem gleichen Resultat wie im Hinspiel einem Gegner beugen, der nicht umsonst die Tabelle anführt und nebenbei fast die Hälfte aller Hohenleipischer Saison-Gegentore erzielte.

VfB: Amende, Elsner (GK), Buchwald, Merbitz, David, Schollbach, Gängler, P. Werner, D. Gutsche (GK, 67. Lehmann), S. Gutsche, Freigang (74. Wenzel).
RSV: Ganschow, Schrepffer, D. Karaschewitz, Sediji, Jesse, Fricke (90. Finke), Reinholz, Braune, Franke, Kutrieb, Uher (GK)
Tore: 0:1 Fricke (3.), 1:1 P. Werner (16.), 1:2 Uher (23.)
Schiedsrichter: Christian Meier (Teltow)
Zuschauer: 374
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
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Drei Minuten nach dem Anpfiff ist der Ball im VfB-Netz. Andreas Fricke war der glückliche Schütze.
David Karaschewitz lässt Norman Freigang nicht vorbei.

Uher-Foul an Sascha Gutsche. Das überraschende Auftauchen des Waltersdorfers in der Startformation erwies sich als Glücksgriff.
Konsterniert schaut Toni Reinholz, denn Paul Werner (links und leider nur zur Hälfte zu sehen) markierte das 1:1.