27.09.2014
FC Stahl Brandenburg - VfB Hohenleipisch 1912 3:0 (1:0)
 
VfB geht leer aus - 2:0 war der Knackpunkt
 
Die Hohenleipischer unterlagen am Ende klar beim FC Stahl, kassierten ihre erste Saison-Auswärtsniederlage, stemmten sich auch zu wenig dagegen und konnten die zahlreichen Ausfälle offenbar nicht kompensieren. Bis zum zweiten Tor war es ein durchaus enges Spiel, wobei Brandenburg insgesamt mehr Zug zum Tor hatte und so verdient gewann.
Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Benjamin Stern etwas mehr Glück gehabt und der Stahl-Keeper den Ball nicht noch ans Lattenkreuz gelenkt hätte. Eine knappe Viertelstunde war da gespielt, Tommy Rink war gleich zu Beginn gescheitert und die Gäste waren sehr präsent auf dem Platz. Kurz darauf lag Stahl aber vorn, nachdem die Situation im VfB-Strafraum schon geklärt schien. Silva Magalhaes war der Nutznießer, fiel in seinem ersten Spiel für die Brandenburger zuerst mit seiner Schnelligkeit auf und scheint zudem mit allen Wassern gewaschen. Überhaupt lief bei den Platzherren sehr viel über ihre Brasilianer, von denen insgesamt vier zum Einsatz kamen und mit Marques Pereira als Anspielstation. Die Führung spielte dem FCS natürlich in die Karten und er wurde vornehmlich mit schnellen Kontern gefährlich. Einmal musste Robert Liebe in "Neuer-Manier" weit vor dem Strafraum retten (21.) und dann schoss Jeff Salpeter in aussichtsreicher Position drüber (23.). Im Vorwärtsgang hatte der VfB den Ball an der Mittellinie verloren und dann ging es ganz flott. Die Hohenleipischer kamen aber zurück ins Spiel, fanden die Grundordnung zunächst auch wieder und nachdem schon ein Brandenburger den Ball fast von der Torlinie geschlagen hatte (25.), verhinderte Christoph Böhm mit seiner zweiten Glanzparade den Ausgleich. Einen Schiffner-Freistoß hatte Stern per Kopf inRichtung Tor gebracht (31.). "Wir mussten insbesondere bei den Freistößen von Hohenleipisch aufpassen, die waren jedes Mal gefährlich." so der Stahl-Trainer Andreas Koch. Aus dem Spiel heraus mangelte es der VfB-Elf in Sachen Torgefahr allerdings. Im Aufbauspiel gingen die Bälle zu schnell verloren, der letzte Pass kam selten an und man agierte manchmal auch etwas glücklos.
Dafür stand Hohenleipisch gleich nach dem Wechsel sehr wohl mit Fortuna im Bunde, als die Einheimischen nur den Pfosten trafen (52.) Zuvor musste sich Liebe schon zweimal stark beweisen, parierte mit Fußabwehr reaktionsschnell. Dann verzog Marques Pereira (61.) und wollte zwei Minuten später recht billig einen Strafstoß schinden, was der sehr gut leitende Referee Andy Stolz aber durchschaute. Freilich bemühten sich die Hohenleipischer, aber Stahl machte die Räume eng, ließ kaum etwas zu und schaffte nach einem Eckball die Vorentscheidung. Pereira fiel der Ball quasi direkt auf die Füße und er traf aus zwei Metern (67.). Fraglos der Knackpunkt im Spiel und diesmal konnte die VfB-Elf auch nicht über den Kampf in die Partie zurückfinden. Umso ärgerlicher, weil immer noch zwanzig Minuten zu spielen waren, das Aufbäumen aber viel zu zaghaft ausfiel und der Mannschaftsgeist nur zu erahnen war. So hatte Stahl kaum mehr Probleme in der Schlussphase und konterte den VfB zum Endstand klassisch aus, wobei auch der Rettungsversuch von Schiffner nicht mehr half.Während der FC-Coach den ersten Heimsieg feiern konnte und nebenbei seinen "großen und ausgeglichenen Kader in dieser Saison als großes Plus" bezeichnete, stand den Gästen aus den unterschiedlichsten Gründen mit Seifert, Jacob, David, Schollbach, Gutsche, Gängler, Hagedorn, Goßlau und Freigang fast ein komplettes Team aus dem BBL-Kader nicht zur Verfügung. Das machte die Aufgabe für Lars Richter, der den verhinderten Henrik Pohlenz auf der VfB-Bank vertrat, selbstverständlich nicht leichter, soll und darf aber nicht als Entschuldigung für die Niederlage herhalten, zumal man lange Zeit dran war. Schon kommende Woche hat die VfB-Mannschaft Gelegenheit, die sie bislang auszeichnenden Tugenden wieder zu zeigen, was gegen Oberligaabsteiger Waltersdorf wohl auch nötig sein dürfte und, aufbauend auf den eigenen Stärken, wieder ein Erfolgserlebnis zu buchen.
Stahl: Böhm, Fricke, Schimpf, Kräuter (73. Taube),Kollewe,Tarnow (85. da Silva), Salpeter (GK), Wegner,Marques Pereira, Esteves Lima, Silva Magalhaes (GK, 80. Kakoschky)

VfB:Liebe, Nitzschner, Buchwald (GK), Gärtner (GK), Rink, Schiffner (GK),Otto (68. Schüler),Lehman, Stern, Ayata (GK), P. Werner.
Tore: 1:0 Silva Magalhaes (17.), 2:0 Marques Pereira (67.), 3:0 Salpeter (85.)
Schiedsrichter: Andy Stolz (Pritzwalk)
Zuschauer: 175
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
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