22.11.2014
FC 98 Hennigsdorf - VfB Hohenleipisch 1912 1:1 (0:0)
 
Mangelnde Chancenverwertung kostet VfB-Elf zwei Punkte
 
Hohenleipisch muss sich mit einem Zähler in Hennigsdorf zufrieden geben, gleich wenn man über weite Strecken die bessere Mannschaft war. Nach einer kämpferisch geprägten ersten Hälfte übernahmder VfB in Hälfte zwei das Heft und vergab gleich eine Dreifachchance. Das sollte am Ende das größte und entscheidende Manko sein, denn Möglichkeiten zur Vorentscheidung gab es jede Menge. So schaffte Hennigsdorf per Strafstoß kurz vor Schluss noch den Ausgleich.
Die unter Zugzwang stehenden Gastgeber begannen sehr engagiert und hatten in der zerfahrenen Anfangsphase eine sehr gute Führungsmöglichkeit (11.), was lange Zeit aber die einzige Chance bleiben sollte. Jose scheiterte per Kopf am glänzend reagierenden Drangosch und auch auf der anderen Seite war ein Kopfball die erste Torszene. Freigang, der bis zum Abpfiff glücklos agierte, verzog (18.). Im Mittelfeld wurden die Hohenleipischer die Bälle zu schnell los und vor allem machten sie es sich oftmals selbst schwer. Nicht umsonst forderte Trainer Henrik Pohlenzimmer wieder "Einfach spielen!". Hinzu kam, dass nach vorn zu wenig ging und gefährliche Abschlüsse nahezu ausblieben. Abgesehen von einer Möglichkeit durch Otto, dessen Schuss aus Nahdistanz noch ein Feldspieler zur Ecke abfälschte (28.) und einem Konter über Mouen Ebongue, der auf den mitgelaufenen Freigang hätte quer ablegen müssen (31.). Zu wirklicher Torgefahr kamen die Platzherren gegen die notgedrungen wieder umformierte VfB-Abwehr auch nicht und dennoch zeigte sich FC-Trainer Falk Franke nicht gänzlich unzufrieden. "In der ersten Halbzeit haben wir ganz gut gespielt, aber wir müssen auch endlich mal in Führung gehen." So blieb nur ein Dreißig-Meter-Schuss von Jose knapp am Kasten vorbei, zu notieren (44.), bevor torlos die Seiten gewechselt wurden.Die zweite Hälfte begann die VfB-Elf furios und ließ gleich drei Möglichkeiten, zwei davon sogenannte "Riesen" aus. Lehmann setzte die Kugel am langen Pfosten vorbei, musste noch einen Zwischenschritt machen (46.), Ayata schoss auch links vorbei (47.) und die klarste Chance hatte Freigang, der noch in der gleichen Minute aus zwölf Metern unbedrängt zu hoch zielte. Hohenleipisch bestimmte jetzt das Geschehen eindeutig und ging nach einer Otto-Ecke durch Nitzschner verdient in Führung (55.). "Ich hatte noch in der Kabine vor den Standards gewarnt." ärgerte sich der 98er Übungsleiter hinterher. Allerdings hätte er sich über einen höheren Rückstand überhaupt nicht beschweren können. Die Hohenleipischer vermochten jedoch aus ihren vielen Möglichkeiten nichts zu machen. Entweder scheiterten sie am Tormann, wie MouenEbogue (67.), Freigang (69.) und Nitzschner, dessen Distanzschuss Bobermin noch an die Latte lenkte (75.), oder waren im Abschluss zu ungenau, manchmal in der inzwischen vielbeinigen FC-Hintermannschaft zu unentschlossen. Die Einheimischen blieben durch ihren hohen kämpferischen Einsatz und ihren Keeper im Spiel, der gegen Freigang die vermeintliche Vorentscheidung nach einem Klasse-Konter vereitelte und seine Fingerspitzen noch an den Ball bekam (80.). In den Schlussminuten rückte auch der Schiedsrichter in den Focus. Auf der einen Seite verwehrte er Hohenleipisch einen klaren Strafstoß nach Foul an Freigang, das er auch bestätigte, wollte Otto, zu dem der Ball kam, anschließend jedoch im "Vorteil" gesehen haben (89.). Dass vier Hennigsdorfer direkt vor Otto in der Schussbahn standen oder lagen, war ihm jedoch entgangen und forderte so natürlich berechtigten Unmut der Gäste-Zuschauer heraus, zumal der Referee zuvor den Elfmeter für den FC auch erst mit Verzögerung gepfiffen hatte, weil sich wohl kein Vorteil ergab. Arndt ließ Drangosch vom Punkt keine Chance (85.). Am Ende hätte dies den Hohenleipischern ganz egal sein können, denn sie hatten es selbst in der Hand, den Dreier zu sichern. "Hohenleipisch muss vorher den Sack zumachen, so sind wir mit dem 1:1 noch gut bedient." meinte abschließend Hennigsdorfs Trainer. Dagegen ließ der VfB eher zwei Punkte liegen, ist aber nun seit fünf Spielen ungeschlagen und erfülltesein Minimalziel, den Abstand nach unten zu halten.
FCH:Bobermin, Schaumburg (GK), Freudenberg, Jose, Vergin, Kimmel, Arndt (GK), Nowark, Simon, Frenz, Traffehn (54. König).

VfB: Drangosch, Lehmann, Buchwald, Schiffner, Nitzschner (GK), Otto, Schüler, Mouen Ebongue (81. Hagedorn), Ayata, P. Werner, Freigang (GK)
Tore: 0:1 Nitzschner (55.), 1:1 Arndt (85., FE)
Schiedsrichter: Steffen Seifert (Zinnitz)
Zuschauer: 75
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
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