20.12.2014
Oranienburger FC Eintracht - VfB Hohenleipisch 1912 1:0 (1:0)
  Frühes Gegentor lässt VfB-Serie reißen  
Anfang Oktober hatte es die letzte Niederlage für die VfB-Elf gegeben und im letzten Spiel des Jahres ging sie dann doch wieder einmal leer aus. Das Tor des Tages fiel nach einem folgenschweren Hohenleipischer Missverständnis sehr früh und spielte der OFC-Taktik in die Karten. Die Gäste ließen den Ball auf dem äußerst tiefen und rutschigen Rasen freilich etwas besser laufen, konnten sie sich vor dem Tor aber nicht in Szene setzen. Die Eintracht stand kompakt und war mit Kontern immer zu beachten, sodass der knappe Sieg durchaus in Ordnung ging.
Es wurde genau das erwartet enge Match in der Carollis Toleranz Arena, in dem VfB-Trainer Henrik Pohlenz quasi keine Optionen mehr für die Start-Elf bliebenund Robert Jakob aus der zweiten Mannschaft damit sogar zu seinem BBL-Debüt kam, weil gleich eine Hand voll Defensivspieler fehlten und er seine Sache ordentlich machte. Ein Punktgewinn war dennoch das Ziel, allerdings wurde seine Mannschaft schon in Minute vier völlig kalt erwischt, nachdem bereits der erste FC-Angriff mit einem Schuss an das Außennetz endete. In jenem,aus Hohenleipischer Sicht unglücklichen und wie sich später zeigen sollte, spielentscheidenden Moment kam einiges zusammen. Zwei VfB-Kicker meinten, dass jeweils der andere die Kugel nähme, Oranienburgs Alexander Schütze war der lachende Dritte und die notgedrungen und in dieser Besetzung erstmals aufgestellte Hintermannschaft blieb bei dem Konter nicht Herr der Lage. Zudem war es ein lehrbuchreifes Beispiel, weshalb Ballverluste im Vorwärtsgang in Höhe der Mittellinie unbedingt vermieden werden sollten. Der flinke Alexander Schütze ließ sich jedenfalls nicht stoppen und netzte zur schnellen Führung für die Gastgeber ein (4.). Diesem Rückstand rannten die Hohenleipischer bis zum Schluss und letztlich erfolglos hinterher.
Nachdem Christian Drangosch noch einen OFC-Gegenangriff stark entschärft hatte (8.), spielten sich die Hohenleipischer ein paar mal nacheinander an und in den Strafraum, kamen aber nie richtig zum Anschluss. Im Aufbauspiel tat man sich insgesamt schwer und die mühsam eroberten Bälle gingen häufig zu schnell wieder verloren. Ein Spielfluss kam beiderseits nicht wirklich zu Stande, wenngleich das Passspiel der Hohenleipischer etwas gefälliger wirkte. Allein, sie wurden vor dem Tor nicht zwingend genug. Flankenbälle von Tommy Lehmann faden keinen Abnehmer, David Otto und Paul Werner trafen den Ball nicht voll und Pierre Mouen Ebongue fehlte ein halber Schritt und dass ihn dabei ein Einheimischer im Strafraum am Trikot zog, war wohl nicht entscheidend. Überhaupt leitete Schieri Martin Titz die kampfbetonte Partie bei schwierigen Bodenverhältnissen sehr umsichtig. Der Torschütze scheiterte jeweils nach Konter am VfB-Keeper (33., 35.), der auch kurz darauf eine Eins-gegen-eins-Situation glänzend löste. Ende des ersten Durchgangs, der mit einem Achtzehn-Meter-Freistoß von Sebastian Knaack endete und den Drangosch parierte, brachten sich die Hohenleipischer zweimal ohne Not selbst in Schwierigkeiten, es ging aber mit dem knappen Zwischenstand in die Kabinen.
Die gesamte zweite Hälfte versuchten die Gäste unermüdlich, den Ausgleich zu schaffen, erspielten sich jedoch zu wenig Strafraumszenen wie durch Mouen Ebongue, der es allein  versuchte und den mitgelaufenen Paul Werner übersah (51.). Werner selbst konnte nicht genug Druck hinter seinen Kopfball bringen (60.) und bereitete in guter Position dem FC-Tormann keine Probleme mit seinem Schuss (68.). Oranienburg hatte noch zwei nennenswerte Szenen und verteidigte den knappen Vorsprung leidenschaftlich. Dabei flogen mit dem Ball nun auch vermehrt Rasenstücke, denn der seit der Pause andauernde Regen, vermischt mit ein paar Schneeflocken, machte es den Aktiven nicht leichter, Stand auf dem am Ende ziemlich ramponierten Rasen zu finden oder die Bälle genau ankommen zu lassen. In der Schlussphase rückte Hohenleipisch natürlich weiter auf, hoffte immer noch auf den einen Moment, denn schon mehrfach hatte die VfB-Elf in der Schlussphase Erfolg gehabt. Diesmal aber klappte das nicht und die Gäste rannten sich fest bzw. fanden keine Lücke und auch, dass Tormann Drangosch für die letzte Spielszene bei einem VfB-Freistoß aus dem Halbfeld in den gegnerischen Strafraum ging, half nicht. Der abgeblockte Ball hätte beinahe noch den Weg ins verwaiste Hohenleipischer Tor gefunden, die Kugel blieb aber einen Meter vor der Torlinie liegen und im nächsten Augenblick pfiff Referee Titz ab.
Trotz der nun gerissenen Serie ungeschlagener Spiele überwintert die VfB-Elf im dicht gedrängten unteren Mittelfeld der Tabelle und kann mit der Punktausbeute, bei noch einem ausstehenden Nachholspiel Ende Januar gegen Miersdorf/Zeuthen, zufrieden sein. Nach holprigem Saisonstart fand und stabilisierte sich die Mannschaft, trotzte der angespannten Personalsituation ein ums andere Mal und geht nun in die Winterpause. Zuvor aber, wurde noch kräftig gefeiert, denn nach der zweieinhalbstündigen Rückfahrt ging es zur großen Vereinsweihnachtsfeier im Sportlerheim.

OFC: Falkowski, Berg, Procrnic, Malanowski, Knaack (GK),Voelkel, Kretschmann, Sommerer, Pritzel (90.+1 Fleischer), A. Schütze (68. Czasch), Unger (79. Dombert).

VfB:Drangosch: Jacob (GK), Lehmann, Hagedorn, (46. K. Schüler, GK), Jakob, Schiffner, Otto, Stern, MouenEbongue (71. Goßlau), Ayata (GK), P. Werner.
Tore: 1:0 A. Schütze (4.)
Schiedsrichter: Martin Titz (Eisenhüttenstadt)
Zuschauer: 105
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
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