Die enge und weitgehend ausgeglichene Partie auf der Havelinsel endete mit einem gerechten Remis. Das frühe 1:0 schenkte Hohenleipisch den Platzherren, kam aber zurück und ließ sich auch vom erneuten Rückstand nach der Pause nicht schocken. Mit einem raffinierten Schuss sicherte Piere MouenEbongue bei seinem VfB-Debüt kurz vor Schluss den Teilerfolg.
"Wir wollten nach drei Spielen ohne Punkt heute unbedingt etwas holen und haben unser Minimalziel erreicht." fasste VfB-Trainer Henrik Pohlenznach dem Abpfiff zusammen: Dabei hätte das Spiel auf dem sehr tiefen Geläuf aus Hohenleipischer Sicht gar nicht schlechter beginnen können, denn infolge einer völlig missratenen Abwehraktion lag der Gast schon nach fünf Minuten hinten. Der VfB brauchte danach schon einige Zeit, die Ordnung zu finden, ließ die FC-Elf aber auch nicht ins Spiel kommen. Norman Freigang - sehr spät wegen Abseits zurückgepfiffen - setzte ein erstes Zeichen und legte kurz darauf zur großen Ausgleichschance für Pierre MouenEbongue, der in der ersten Hälfte noch zu wenig ins Spiel eingebunden wurde auf. Per Kopf verfehlte er das Ziel um einen Hauch (19.). Jetzt war der VfB wirklich in der Partie, wenn es nach vorn auch noch nicht zwingend genug war. Dennoch belohnte Paul Werner die Bemühungen der Hohenleipischer mit dem verdienten Ausgleich (29.), tunnelte Keeper Sebastian Rauch, der die Kugel zuvor nicht festhalten konnte. Alles wieder auf Null gestellt, fast 200 Hohenleipischer Torlosminuten waren vorbei und nur wenig später war sogar die Führung drin (31.).Norman Freigang blieb aberin einer eins-gegen-eins-Situation am Tormann hängen. Sein gegenüber entschärfte kurz vor der Pause noch eine FC-Möglichkeit nach Konter und so ging es mit einem 1:1 in die Kabinen.
Den zweiten Abschnitt begannen die Einheimischen etwas engagierter und Hohenleipisch brauchte wieder Zeit, sich zu ordnen. Die erneute Werderaner Führung war dann allerdings die Folge eines völlig unberechtigten Freistoßes (53.). Den langen Diagonalball setzte Marcel Huth in die Maschen (53.). "Der Freistoß zum 2:1 war sicher keiner, aber wir hätten durchaus auch Elfmeter kriegen können."kommentierte FC-Coach Thomas Leek hinterher und meinte die Szene nach einer Stunde, als Rico Eichstädt im Strafraum zu Fall kam. Der Pfiff blieb aus - ausgleichende Gerechtigkeit wenn man so will. Zuvor schon hatte Werders Armin Schmidt eine gute Szene, scheiterte aber an Robert Liebe (59.). Ansonsten suchte der FC Viktoria oft den schnellen Rico Eichstädt, der sich letztlich gegen die insgesamt solide Gäste-Defensive aber nicht durchsetzen konnte. Auch wenn ihr im Aufbauspiel noch zu viele Fehler unterliefen, blieb die VfB-Elf dran, kam gegen den Abwehrverbund aber auch nicht an und die Freistöße und Eckbälle verpufften ebenfalls. Wie es gehen kann, sah man nach schönem und schnellem Direktspiel auf Piere MouenEbongue, den jedoch die Abseitsfahne stoppte (69.). Der nach dem Wechsel bis dahin nicht sonderlich geprüfte Werder-Schlussmann verhinderte sieben Minuten vor Schluss gegen Paul Werner, der möglicherwiese hätte quer legen sollen, zunächst noch den Ausgleich. Wie schon in Eisenhüttenstadt und beim RSV Eintracht kämpften die VfB-Kicker wieder vorbildlich. Sie ließen in der Schlussphase nicht locker, spielten auf das 2:2 und schafften es. Auf Zuspiel von Marco Jacob behauptete sich Piere MouenEbongue und zog von der Strafraumgrenze unhaltbar ab (89.). Sein Premierentor war damit gleich einen Punkt wert, denn es blieb beim Gleichstand, den der Stadionsprecher "Der FC Viktoria gewinnt sein Heimspiel mit 2:2" mit seinem kleinen Versprecher für die Einheimischen vielleicht noch etwas aufwerten wollte.
Kommende Woche erwartet der VfB mit Sachsenhausen einen der Titelanwärter.