20.09.2014
VfB Hohenleipisch 1912 - 1. FC Frankfurt 2:3 (1:2)
 
Spannung bis zum Schluss - aber der VfB geht leer aus
 
Der Kampf überwog im zweiten Hohenleipischer Saisonheimspiel, wo Frankfurt im vierten Anlauf die VfB-Elf erstmals besiegte, dabei aber keineswegs wie ein Titelanwärter auftrat. Die Platzherren kamen nach Rückstand zweimal wieder heran, hätten einen Teilerfolg verdient, zu dem es trotz einer engagierten Schlussoffensive jedoch nicht mehr reichte.
Die inzwischen noch weiter angewachsene Ausfallliste zwang den VfB-Trainer erneut zu einigen Umstellungen, was aber als Entschuldigung für die recht schläfrige Anfangsphase der Einheimischen nicht herhalten dürfte. Ging es nach fünf Minuten noch gut, stand es doch früh 0:1. Christian Drangosch - mit sehr guter BBL-Premiere im Tor - konnte den straffen Schuss von Artur Aniol zunächst parieren, der Ball kam aber gleich wieder zum Frankfurter Torjäger, der auch ein wenig Glück bei seinem Kopfball hatte (8.). Nach und nach legten die Einheimischen ihren völlig unnötigen Respekt ab und waren Mitte der ersten Hälfte im Spiel, auch wenn es mit den Abschlüssen,wie z.B. bei Paul Werner (19.) noch haperte. Dieser bereitete nach einer halben Stunde mit ganz starkem Einsatz den Ausgleich vor und brachte die Kugel von der Grundlinie vor den Kasten zu Dirk Schiffner, der platziert abschloss (31.).Die Partie war wieder offen. "Wenn wir sauber gespielt haben, bekam Frankfurt auch seine Probleme und machen wir das mögliche 2:1, kippt das Spiel vielleicht sogar."VfB-Coach Henrik Pohlenz meinte die Riesenchance von Ahmet Ayata, der nach klasse Vorarbeit von Tommy Rink unbedrängt aus acht Metern am fast leeren Tor vorbeischoss, weil ihm der Ball abgerutscht war (38.). Kann durchaus passieren, auf keinen Fall durfte aber der direkte Gegenzug zum 1:2 führen, wobei den Frankfurtern ein VfB-Missverständnis und leichte Fehler in die Karten spielten. Sicher hatten sie "Im ersten Abschnitt die etwas bessere Spielanlage", wie FC-Trainer Frieder Andrich meinte, wurden aber nicht zwingend torgefährlich. Dennoch, und nur das zählt bekanntlich, lagen sie zur Halbzeitpause vorn. Dabei musste Schieri Daniel Köppen schon zwei Minuten früher und insgesamt für fast eine halbe Stunde wegen eines kräftigen Gewitterregens in die Kabinen bitten. Die Restzeit wurde anschließend nachgespielt und sozusagen fliegend die Seiten gewechselt. Die Hohenleipischer versuchten einsatzstark erneut zu egalisieren, fanden aber keine Lücken in der Gäste-Abwehr und einen Werner-Freistoß konnte Philipp Reschke sicher entschärfen (58.). "Die Unterbrechung hat das Spielerische in den Hintergrund rücken lassen und es wurde ein kampfbetontes Spiel." so nochmals Andrich und wie zum Beweis rannten beide Kapitäne im Mittekreis heftig zusammen, mit doppelt bösem Ausgang für den VfB. Schiffner blieb verletzt liegen, hatte das Knie an den Oberschenkel bekommen, konnte nicht weitermachen und der nicht unterbrochene Spielzug führte auch noch zum 1:3 (60.). Noch war Zeit und die beste Gelegenheit zum Anschlusstor hatte Norman Freigang (71.) auf feines Zuspiel von Werner, aber Tormann Reschke hielt. Sein Gegenüber verhinderte wenig später glänzend die Vorentscheidung, als der schnelle und wendige Marcel Georgi abgezogen hatte. Der hatte zwei weitere Szenen, schoss von der Strafraumlinie drüber (79.) und scheiterte mit einem Sololauf (81.). Hohenleipisch war inzwischen voll in seiner Schlussoffensive und auch weiter aufgerückt, drängte auf das 2:3 und der Kampfeswille wurde belohnt. Nach grobem Foul an Werner verwandelte David Otto vom Punkt und machte es noch einmal richtig spannend (85.). Sollte es doch noch zu Zählbarem reichen, wie in der Vorwoche? Zunächst hieltDrangosch mit einem Reflex die Hohenleipischer Hoffnung am Leben (88.) und in der Nachspielzeit kratzten die VfB-Spieler tatsächlich an einem möglichen Punkt. Allerdings verpuffte der Ayata-Freistoß und es blieb bei einer knappen, insgesamt sicher unnötigen Niederlage für Hohenleipisch.
VfB: Drangosch, Nitzschner, Gärtner (GK), Buchwald, David, Schollbach,Schiffner (61. Schüler), Otto, Rink, (43. Freigang), Ayata (GK), P. Werner.
1. FC: Reschke, Haußler,Hildebrandt, Flo. Matthäs, Fel. Matthäs (GK), Grothe (60. Bernwald), Garling, Reich (60. Begier), M. Georgi, Jäkel (80. N. Pawlowicz, GK), Aniol (GK).
Tore: 0:1 Aniol (8.), 1:1 Schiffner (32.), 1:2 M. Georgi (39.), 1:3 Jäkel (60.), 2:3 Otto (85., FE)
Schiedsrichter: Daniel Köppen (Treuenbrietzen)
Zuschauer: 151
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
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