08.11.2014
VfB Hohenleipisch 1912 - BSV Guben-Nord 1:1 (0:1)
 
Hohenleipisch mit verdientem Last-Minute-Remis
 
Keinen Sieger gab es im Duell der beiden Lausitz-Teams. Anfangs hatten die Gäste mehr vom Spiel und führten nach einem Eckball. Trotz Unterzahl nach einer halben Stunde steigerte sich der VfB und gab in der umkämpften und am Ende packenden Partie den Ton an,scheiterte aber mit einer ganzen Reihe bester Chancen am bärenstarken BSV-Keeper. Der verhinderte nach dem hochverdienten Ausgleich auch den Hohenleipischer Siegtreffer in der Nachspielzeit.
Bestes Fußballwetter, perfekte Platzbedingungen im November und eine ansprechende Kulisse bildeten den Rahmen für die Partie. Die Gastgeber, denen mit Rink, Liebe und Schollbach im Wochenverlauf drei weitere wichtige Kräfte verletzungsbedingt ausgefallen waren, starteten recht unruhig und mit wenig Bindung im Mannschaftsgefüge. Sie leisteten sich Fehler im Spielaufbau und machten es durch die vielen Ballverluste Guben-Nord nicht sonderlich schwer. Christian Drangosch im VfB-Tor musste zwei-, dreimal in Aktion treten, aber auf der Gegenseite holte ein Gubener Feldspieler die Kugel von der Linie (11.) und Tormann Piotr Loboda, der die Einheimischen später schier zur Verzweiflung brachte, ließ einen Heber von Paul Werner mit den Fingerspitzen um Zentimeter neben den Kasten zum Eckball gehen, der aber nichts einbrachte. Ganz anders als zwei Minuten später vor dem VfB-Tor, wo Sascha Prüfer einen Eckstoß zur Führung für die Breesener einköpfte (24.). Es dauerte wieder nur zwei Zeigerumdrehungen, bis Norman Freigang den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Klar, Loboda war wieder dran und nach genau einer halben Stunde Spielzeit musste Robert Merbitz nach einer durchaus harten Schiedsrichterentscheidung wegen Foulspiel bei seinem Saisondebüt in der BBL vom Platz. "Wenn die Mannschaft dadurch aufgewacht ist, kann man der Roten Karte vielleicht etwas Gutes abgewinnen." meinte er nach dem Spiel mit ironischem Unterton und Gubens Spielertrainer Franz-Aaron Ullrich kam fast zu dem gleichen Schluss. "In den ersten zwanzig Minuten waren wir besser, bestimmten das Spiel und wie es dann so ist, mit der Führung im Rücken und einem Mann mehr, verloren wir plötzlich den Faden." In der Tat bekam das VfB-Spiel in Unterzahl mehr Schwung und kurz vor der Pause verhinderte Loboda mit seiner dritten Glanzparade erneut den Ausgleich. Mit Wiederbeginn zeigten die Gastgeber durch einem straffen Freistoß von Martin Nitzschner(47.) unmissverständlich, hier unbedingt noch etwas zu bewegen und von Unterzahl war gleich gar nichts zu sehen, denn Hohenleipisch diktierte das Geschehen fortan ganz klar. Freilich wollte Guben-Nord auch auf Konter setzen, aber davon gab es lediglich in der Schlussphase einen und den vereitelte Drangosch großartig gegen Sven Hähnel. Die wohl größte Möglichkeit zum Ausgleich hatte Freigang nach Musterflanke von Ahmet Ayata und diesmal konnte der Schlussmann auch gar nicht reagieren, jedoch ging der Kopfball am langen Pfosten vorbei (59.). Die Hohenleipischer setzten die Gästeabwehr immer wieder unter Druck und nach einer ebenfalls harten Entscheidung musste Gubens Außenverteidiger Christian Schulz mit "Rot" vom Platz, weil er gegen Kevin Schüler eine klare Tormöglichkeit an der Strafraumgrenze verhindert hatte. Der VfB drängte trotz vieler Fehlversuche unvermindert auf den Ausgleich, erhöhte in der packenden Schlussphase noch einmal die Schlagzahl und auch das Publikum trieb die Pohlenz-Elf an. Eine Minute vor dem Ende dann der besagte BSV-Konter, der die Partie im Erfolgsfall sicher entschieden hätte. Wie wichtig die Drangosch-Parade war, zeigte sich im Gegenangriff, den Kapitän Nitzschner per Fallrückzieher mit dem umjubelten Ausgleich abschloss (90.). Damit nicht genug, bekam Freigang in der Extrazeit sogar die Chance zum Siegtor aus spitzem Winkel, nachdem Loboda Werners Schuss prallen ließ. Gleich wenn die VfB-Kicker mit ihrer Steigerung am Ende den Punkt sicherten, blieben insgesamt wohl eher zwei Zähler liegen.
"Nach den Chancen hätten wir das Spiel gewinnen müssen. Guben war zwar zwanzig Minuten deutlich überlegen, aber selbst da waren die klareren Möglichkeiten auf unserer Seite. Das 1:0 war dann verdient. Und mit der Roten Karte hat sich dann aber das Spiel kurioserweise gedreht. In der zweiten Halbzeit fand das Spiel ja ausschließlich in der Gubener Hälfte statt. Ein Chance nach der anderen vereitelte der Keeper. Und selbst nach dem hochverdienten Ausgleich verhinderte er noch überragend den Siegtreffer für uns." fasste VfB-Trainer Henrik Pohlenz zusammen.
VfB: Drangosch, Merbitz (RK 30.), Buchwald (83. Otto), Jacob (GK), Lehmann (46. Schiffner), Nitzschner, Schüler (GK), Ayata, Mouen Ebongue, P. Werner, Freigang.
BSV: Loboda, Schulz (RK 70.), Ullrich, Hauf (GK), Karpinski (GK), Schwittlich, Kunzke (GK, 81. Hähnel), Kappel (87. Richter), Waszkowiak (68. Schack), Prüfer, Wegner (GK).
Tore: 0:1 Prüfer (24.), 1:1 Nitzschner (90.)
Schiedsrichter: Michael Nickusch (Cottbus)
Zuschauer: 174
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
Bilder folgen....