07.03.2015
VfB Hohenleipisch 1912 - RSV Eintracht 1949 2:0 (0:0)
 
VfB-Elf sichert spät einen ganz wichtigen Dreier
 
Mit dem zweiten Sieg in Folge machte Hohenleipisch einen guten Schritt in Richtung Mittelfeld, tat sich aber lange schwer gegen robuste Eintrachtler, die die erste halbe Stunde besser im Spiel waren, aber am insgesamt starken Tormann Drangosch scheiterten. Der VfB steigerte sich jedoch permanent und drängte immer mehr auf die Entscheidung. Im Schlussgang fielen die Tore zum verdienten und zäh erarbeiteten Erfolg.
Die forsche Ankündigung von Gästetrainer Jan Walle, mindestens einen Punkt mitzunehmen, schien seine Elf anfangs umsetzen zu wollen, denn nach vier Minuten wurde Drangosch im VfB-Kasten bereits geprüft und als sich zwei RSV-Spieler in den Strafraum kombinierten stand der Hohenleipischer Schlussmann schon wieder im Focus, parierte erneut glänzend (12.). Keine Frage, die Eintracht war am Drücker und die Platzherren bis dahin zu lethargisch. Mitte der ersten Halbzeit hatten die Hohenleipischer dann langsam ins Spiel gefunden und starteten Offensivaktionen, wenngleich es besonders im Mittelfeld haperte. Dazu stoppten die Gäste immer wieder den Spielaufbau, aber den VfB-Kickern fehlte auch noch die letzte Konsequenz. In wirkliche Gefahr geriet das Gäste-Tor nicht, zwei Versuche von Mouen Ebongue (31., 33.) gingen daneben und nach Standards wurde es lediglich ein paar mal brenzlig im RSV-Strafraum. Da auch die Eintracht nach vorn nichts zu Werke brachte, wurden torlos die Seiten gewechselt.
"Wir haben ja gern mal eine schläfrige Phase im Spiel und die lag heute hoffentlich am Anfang!" machte ein Hohenleipischer sich selbst und den Umherstehenden etwas Mut. Er sollte allerdings richtig liegen, wie die zweite Hälfte zeigte. Zunächst musste Drangosch noch einen Flachschuss um den Pfosten lenken (51.), aber das Spiel rissen mehr und mehr die Einheimischen an sich. Ein Kopfball von Otto bereitete dem RSV-Schlussmann kein Problem und im Tempo-Gegenzug verfehlten die Gäste das Tor recht knapp (60.), was aber die letzte gefährliche Eintracht-Aktion sein sollte. VfB-Trainer Henrik Pohlenz wechselte nach einer Stunde offensiv orientiert ein, was dem Spiel sichtlich guttat. Von Minute zu Minute wurden die VfB-Aktionen besser und hatten deutlich mehr Zug zum Tor, gleich wenn die ganz großen Chancen noch ausblieben. Der RSV steigerte sich auch, allerdings vornehmlich im Hinblick auf die Fouls. Fünf ihrer sechs Verwarnungen kassierten die Rand-Berliner in der letzten halben Stunde und konnten froh sein, dass nicht wenigstens zwei der Ihren die Ampelkarte sahen. Hohenleipisch drängte zunehmend und hatte nach einem Eckball etwas Pech, dass der Ball von Freigang um Zentimeter neben den Pfosten ging, denn hier hatte der Keeper keine Chance (70.). Die vielen VfB-Freistöße brachten nichts ein und so wie die Zeit verrann, nahm die Spannung zu. Dabei wäre ein Heimsieg so wichtig und ein Big-Point gegen einen direkten Konkurrenten, der mit Konterversuchen trotzdem stets beachtet werden musste. Jedoch ließ die Hohenleipischer Hintermannschaft nichts zu und schließlich führte doch ein Freistoß von der linken Strafraumgrenze zum 1:0. Schiffner, mit all seiner Erfahrung, brachte das Leder herein, Sterns Kopfballverlängerung ließ der Tormann zu Nitzschner abklatschen, der unhaltbar genau in den Winkel köpfte (84.). Erleichterung und Riesenjubel bei den Einheimischen, der durch die Verletzung von Schollbach etwas getrübt wurde. Er war mit dem Tormann zusammengestoßen und konnte nicht weiter machen. Die Schlussminuten in Unterzahl, sollte dieser Dreier gesichert werden, während der RSV natürlich noch einmal auf einen Konter hoffen würde. Schließlich hatte der VfB im Hinspiel auch erst in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielt. Das schafften die Gäste aber nicht und auch einen aus Abseitsposition abgegebenen Scharfschuss kratzte Drangosch noch unglaublich von der Linie (90.). Im Gegenzug die endgültige Entscheidung durch die beiden meistgefoulten Spieler der Partie. Werner war nicht zu stoppen und bediente mit viel Übersicht Mouen Ebongue, der abgeklärt traf (90.+1).
Während die Hohenleipischer ihr Vorhaben, mit zwei Heimsiegen den Abstand nach unten zu vergrößern voll umsetzen konnten, verfehlte der RSV die Vorgabe ihres Coaches, der einige seiner Spieler noch lange nach dem Schlusspfiff ordentlich Sprints absolvieren ließ.
Kommende Woche tritt der VfB bei den favorisierten Frankfurtern an.
VfB: Drangosch, Jacob, Lehmann (59. Freigang), David, Schollbach, Otto, K. Schüler (67. Stern), Nitzschner, Mouen Ebongue (GK), Goßlau (80. Schiffner), P. Werner
RSV: Busch, Großmann (GK), Langleist, Lenz (GK), Scheinig, Hannemann (GK), Hetzschold (GK, 66. De-Camp), Maschmann (GK), Schiller (46. Poznanski), Bitzka (GK), Klug (59. Borowski)
Tore: 1:0 Nitzschner (84.), 2:0 Ebongue (90.+1)
Schiedsrichter: Pascal Reisner (Eisenhüttenstadt)
Zuschauer: 152
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
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