Mit einer überzeugenden Gesamtvorstellung sicherte sich die VfB-Elf nun auch die ersten Punkte auf heimischem Rasen. Hohenleipisch war besonders im ersten Abschnitt deutlich überlegen, ließ mehrere Hochkaräter aus und der knappe Halbzeitstand war schmeichelhaft für die Gäste. Die schafften in Unterzahl glücklich den Ausgleich, allerdings schlugen die Platzherren zurück und gingen verdient als Sieger vom Platz.
Zum Saisonfinale 2014, vor genau vier Monaten, verbuchte der VfB seinen letzten Heimdreier - Gegner war Sachsenhausen - und nach drei Fehlversuchen in der aktuellen Meisterschaft stießen die Hohenleipischer nun gegen ebendiesen Kontrahenten den Bock um. "Endlich!" hörte man nach dem Abpfiff auch von den Zuschauern, die schon während des Spiels nicht mit Beifall sparten, immer wieder, denn die VfB-Kicker begeisterten ihre Anhänger streckenweise. In der Startviertelstunde überrannten sie die Sachsenhausener förmlich und erspielten sich erstklassige Möglichkeiten, sodass man die Partie schon frühzeitig in ruhiges Fahrwasser hätte bringen können. Tommy Rink verfehlte gleich zweimal den Kasten ganz knapp (6., 10.), jeweils nach sauberen Angriffszügen und scheiterte dann am Keeper (14.). Den nach vorn abgewehrten Ball konnte Norman Freigang nicht unterbringen und verfehlte per Kopf nur eine Minute später den Kasten um Zentimeter. Mit einem Kunstschuss vom Strafraumeck brachte Pierre Mouen Ebongue, der angeschlagen in die Partie ging, die Einheimischen dann aber verdientermaßen in Front (22.). Hohenleipisch ließ die favorisierten Gäste überhaupt nicht ins Spiel kommen und bis auf eine Möglichkeit von Andor Müller, die Christian Drangosch glänzend parierte (13.), war von den favorisierten Sachsenhausenern kaum etwas zu sehen. Auch von Freistößen, an sich eine Stärke der Rand-Berliner in Person von Kim Schwager, ging keine Torgefahr aus. Mit einer tollen Direktabnahme nach Kopfballableger von Rink verpasste Paul Werner das 2:0 (30.), weitere Torszenen blieben vor der Pause aus, dafür sorgte aber das vermeintlich ungleiche Strafmaß des Schiedsrichters für etwas Aufregung. Der zog seine Linie aber durch und so musste Sachsenhausens Pascal Wolter gleich nach Wiederbeginn mit der Ampelkarte vom Feld. Einen wirklichen Vorteil konnten die Platzherren daraus zunächst nicht ziehen und sie brauchten mehr als zehn Minuten, die Ordnung wieder zu finden bzw. anzupassen. Die Gäste hatten nach einem Leichtsinnsfehler der Heim-Abwehr währenddessen eine torgefährliche Szene (55.), wirkten auch so keinesfalls geschockt durch die Unterzahl und kamen sogar zum Ausgleich (63.), wenn auch mit tatkräftiger VfB-Hilfe. Ein Eckball segelte durch den Strafraum in Richtung Tor-Aus, unglücklicherweise köpfte ein Hohenleipischer den Ball zurück und Müller bewies mit seinem achten Saisontreffer seinen Torinstinkt (63.). Keine Chancen für die Gäste, aber 1:1 der Spielstand! Die Platzherren zeigten jedoch Moral und vor allem eine Reaktion. Sieerkämpften sich die Bälle und bekamen das Spiel wieder in den Griff. Ahmet Ayata (64.) und Werner (70.) blieben in ihren Abschlüssen noch ohne Druck und dann scheiterte Freigang mit der bis dahin besten Möglichkeit des zweiten Abschnitts nach einem flott vorgetragenen Konter (72.), den Milkau zur Ecke lenkte, die schließlich zur Spielentscheidung führte. Alles passte perfekt bei diesem Eckstoß, den Benjamin Stern auf Martin Nitzschner brachte und der VfB-Kapitän - mit mächtig Druck - zum 2:1 per Kopf einnetzte (73.). Das erlösende dritte Tor wollte nicht mehr fallen, Stern wurde zweifelhaft im Abseits gesehen (83.) und Werner verzog aus der Distanz (87.) und beinahe hätte eine Unaufmerksamkeit noch den Sieg gekostet. Der eingewechselte Lars Nielsen war plötzlich frei vor Drangosch, der allerdings auf dem Posten war (84.), wie insgesamt die VfB-Mannschaft eine geschlossene, im kämpferischen Bereich tadellose und im spielerischen Bereich über weite Strecken starke Leistung ablieferte.
Kommende Woche tritt die Pohlenz-Elf beim souveränen Spitzenreiter zum Nord-Süd-Duell der Liga in Neuruppin an.