11.04.2015
VfB Hohenleipisch 1912 - Werderaner FC Viktoria 2:1 (1:0)
 
VfB-Elf siegt knapp, aber verdient
 
Hohenleipisch sicherte sich innerhalb von fünf Tagen den zweiten Dreier in einer eher mäßigen Partie. Kurz vor der Pause in Führung gegangen, vergab der VfB nach dem Wechsel eine ganze Reihe, teils sehr guter Möglichkeiten und schien mit dem 2:0 gegen recht harmlose Werderanerdas Spiel entschieden zu haben. Ein Leichtsinnsfehler ermöglichte dem FC aus dem Nichts den Anschlusstreffer und machte die Schlussminuten spannend. Am verdienten Heimsieg änderte sich jedoch nichts mehr.
Am Ende stand das "Standardergebnis" gegen Werder, denn drei der bisherigen vier Spiele gegeneinander gewann Hohenleipisch 2:1, konnte diesmal aber nicht ganz an die Leistung vom Ostermontag anknüpfen. "Man muss einfach auch mal ein solches Spiel gewinnen." brachte es VfB-Trainer Henrik Pohlenz auf den Punkt. Seine Mannschaft kam lange Zeit überhaupt nicht in die Partie, machte es sich selbst immer wieder schwer. Werder erweckte allerdings auch nicht den Eindruck, unbedingt den ersten Sieg gegen die VfB-Elf anzustreben. "Erstmal wollten wir hier, Hohenleipisch ist bekannt heimstark, nichts zulassen und so war unser Plan, ganz bewusst immer wieder das Tempo herauszunehmen." so FC-Coach Thomas Leek hinterher. Das funktionierte auch ganz ordentlich, was von außen naturgemäß kaum attraktiv aussah. Zudem konnten die Platzherren die Anweisungen von der Seitenlinie,das Klein-Klein abzustellen und einfach zu spielen, nicht umsetzen. Von Werder war offensiv nichts zu sehen, sodass es zunächst kaum Strafraumszenen und keine Torchancen gab. Erst nach einer guten halben Stunde wurde es mit Nitzschners Flachschuss etwas gefährlich vorm FC-Kasten und kurz darauf setzte sich Schiffner rechts stark durch, sah den Keeper aber sicher. In den Schlussminuten der ersten Hälfte forcierte der VfB und kam prompt zu Chancen. Mouen Ebongue von rechts mit schönem Seitenwechsel auf Schüler, der perfekt für den kurz neben dem Elfmeterpunkt frei stehenden Freigang auflegte. Allerdings ging die Kugel drüber (40.), ganz anders als zwei Minuten später. Tormann Rauch lenkte den Freigang-Schuss gerade noch über die Latte und kam bei der anschließenden Ecke nicht an den Ball. Den köpfte Paul Werner zur Führung ein und machte sich einen Tag nach seinem Geburtstag ein nachträgliches Geschenk (43.).
Den zweiten Durchgang begann Hohenleipisch deutlich flotter und entschlossener. Keine Minute war gespielt, als Freigang eine Großchance hatte. Drei Ecken nacheinander brachten die Werder-Abwehr in Schwierigkeiten, Schüler versuchte es direkt und Nitzschner kam aus sieben Metern nicht richtig hinter den Ball, verzog dennoch nur knapp, genau wie Freigang mit der nächsten, ausgezeichneten Möglichkeit. Von Schiffner klasse in Szene gesetzt, wollte er von halbrechts gegen den herauslaufenden Schlussmann den Ball in das lange Eck zirkeln, hätte auch eine sehr gute Abspielalternative gehabt (50.). Ayata schoss auch daneben (56.), aber das 2:0 lag schon in der Luft. Schließlich wurden die Einheimischen belohnt und konnten nach einem der vielen Freigang-Antritte und seinem dritten Saisontor jubeln, das freilich durch einen Tormannfehler begünstigt wurde. Was sollte jetzt noch passieren? Die Platzherren besser im Spiel, mit der einen oder anderen guten Konterchance und von Werder ging nach wie vor keine Gefahr aus, zumal mit David der beste Mann auf dem Platz im Hohenleipischer Abwehrverbund agierte. "Wir haben nach vorn, besonders in der ersten Halbzeit, viel zu wenig gemacht." monierte auch der FC-Trainer anschließend, sah seine Mannschaft nach dem zweiten Gegentrefferdurchaus engagierter, gleich wenn sie von Torgefahr weit entfernt war. Und so war der Anschlusstreffer - praktisch aus dem Nichts - auch nur durch  einen Leichtsinnsfehler der Platzherren möglich. Ohne vorher auch nur mit einem Ball ernsthaft geprüft worden zu sein, musste VfB-Tormann Liebe dennoch das Streitobjekt aus dem Netz holen. So kam noch einmal Spannung auf, in Gefahr geriet der VfB-Sieg aber nicht mehr und nach schöner Kombination Freigang - Rink - Werner fehlte in der Nachspielzeit nicht viel am 3:1.
Damit haben sich die Hohenleipischer mit einem gefestigten einstelligen Platz in eine blendende Ausgangsposition für die Schlussphase der Brandenburgmeisterschaft gebracht, in der der nächste Gegner Sachsenhausen - diesmal 6:0-Kantersieger in Eisenhüttenstadt - offenbar bestens in Schwung zu ein scheint.
VfB: Liebe (GK), Jacob (GK), David, K. Schüler, Schiffner (GK), Hagedorn (76. Rink), Ayata (87. Lehmann), Nitzschner, Mouen Ebongue (46. Stern), Freigang, P. Werner.
FC: Rauch, Pawletta, Eichhorn, Siegel (51. Schulze), Heller, M. Schmidt, Schultz (GK), Blondzik, Neuschäfer-Rube, Huth (46. Habler), (GK), A. Schmidt.
Tore: 1:0 P. Werner (43.), 2:0 Freigang (58.), 2:1 Schmidt (85.
Schiedsrichter: Michael Nickusch (Berlin)
Zuschauer: 172
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
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