Mit einer tadellosen Mannschaftsleistung und verdienten drei Punkten starteten die Hohenleipischer erfolgreich in die Rückrunde. Nach der frühen Gästeführung war die Partie lange offen, bevor im Schlussgang ein Doppelschlag und ein weiterer, ebenso schön herausgespielter Treffer die Entscheidung für den Gast-VfB brachte, der sich damit auch für die unglückliche Hinspiel-Niederlage revanchieren und dieses Süd-Derby gewinnen konnte.
Bei unangenehmen Witterungsbedingungen hatten die etwa fünfzig mitgereisten Hohenleipischer Anhänger neben dem Platz schon mal die Oberhand, auch ihre rot gekleideten VfB-Kicker bestimmten die Anfangsphase der Partie und ließen ihre Fans schnell jubeln. Paul Werner hatte Innenverteidiger Chris Hnyk stehen gelassen und aus elf Metern eingenetzt (8.). Während die Platzherren durchaus beeindruckt schienen, arbeitete Hohenleipisch weiter stark gegen den Ball, agierte vor dem Tor aber noch zu hektisch. So hatte sich David Otto links schön durchgesetzt, legte aber quer, anstatt es in dem Falle selbst zu versuchen (19.). Zwei gute Aktionen der Platzherren, ein Freistoß von Ricky Nsigi (22.), den Christian Drangosch über die Latte lenkte und ein Flachschuss von Andy Hebler am Tor vorbei (26.) waren Ausdruck für die inzwischen ausgeglichene Partie, in die sich Krieschow hereingekämpft hatte. Die Hohenleipischer verloren zu schnell die Bälle, ließen hinten aber nichts zu. Zwei Krieschow-Konter nach einer guten halben Stunde waren die einzig nennenswerten Szenen der Einheimischen. "Wir müssen wieder mehr machen!" forderte der Gäste-Trainer und zumindest teilweise gelang es den Roten auch. Paul Werners Versuch in aussichtsreicher Position klärte Philipp Schwittek zur Ecke (32.) und eine Flanke von Tommy Rink in den Torraum konnten Fabian Lieschka und Markus Kaiser in Gemeinschaftsarbeit gerade noch entschärfen (41.). Das Pausenfazit mit einem eng umkämpften, ausgeglichenen Spiel erfüllte exakt die Vorhersagen für dieses Kellerduell, das bis zum Schluss wohltuend fair ablief und in Schieri Christian Gorczak einen sehr guten Leiter hatte.
Wie zu erwarten, versuchten die Einheimischen nach dem Seitenwechsel schnell zum Ausgleich zu kommen. Ein paar Ecken in Folge, samt entsprechender Strafraumszenen und ein Hebler-Schuss aus der Drehung (56.), den Drangosche meisterte - mehr sprang jedoch für den Heim-VfB-nicht heraus und der Aufsteiger hatte nicht eine echte Torchance in Durchgang zwei. Nach einer Stunde setzten die Gäste zum ersten, Erfolg versprechenden Konter an. Über die Stationen Sascha Gutsche, Ahmet Ayata, Paul Werner wurde es gefährlich, aber der Ball ging noch am Kasten vorbei. Wenig später zog Gutsche aus spitzem Winkel nach klasse Balleroberung von Martin Nitzschner ab, scheiterte aber am Keeper (63.). Die bis dahin größte Chance zum 0:2 hatte erneut Gutsche, wieder nach einem schnellen Gegenangriff. Auf die taktische Umstellung der Heim-Elf reagierten die Hohenleipischer und mit einem Doppelschlag durch Werner (75.) und Otto (78.) war das Spiel zehn Minuten vor Schluss quasi entschieden, weil die Gäste ihre Konter konsequent und mit Übersicht zu Ende spielten und sich damit auch für ihre Disziplin und ihren kämpferischen Einsatz belohnten. Schließlich setzte Nitzschner noch einen drauf, konnte nach ganz starker Vorarbeit des eingewechselten Pierre Mouen Ebongue den Ball problemlos zum 0:4 unterbringen (85.). Zuvor musste der Krieschower Schlussmann reaktionsschnell ein Eigentor verhindern, wie er auch in der Nachspielzeit einen Kopfball von Norman Freigang aus Nahdistanz mit starkem Reflex parierte. Eine Jubeltraube in Rot dominierte das Spielfeld nach dem zweiten Saison-Auswärtssieg, mit dem sich der VfB Hohenleipisch im Kampf um den Klassenerhalt sehr ordentlich bemerkbar gemacht hat. Kommende Woche erwartet man auf heimischem Rasen mit dem punktgleichen EFC Stahl den nächsten direkten Konkurrenten, dessen Partie an diesem Wochenende den schlechten Platzverhältnissen zum Opfer fiel.