LK-Süd: Mit einer Punkteteilung endete die Freitag-Partie der Landesklasse Süd in Großräschen. Auf dem bestens präparierten Platz sahen die Gäste lange Zeit wie die Sieger aus, mussten sich aber mit in der am Ende noch heißen Schlussphase mit einem Remis begnügen.
Hohenleipisch II begann druckvoll und nachdem Eddy Goßlau noch gescheitert war (10.) vollendete Michael Roigk einen sehenswerten VfB-II-Angriff mit der Führung (11.) und kurz darauf setzte der Torschütze auf feine Zuarbeit von Goßlau die Kugel drüber. In der Folge fingen sich die Platzherren, wurden mutiger und scheiterten nach einem Konter, als der Ball neben den kurzen Pfosten ans Außennetz ging (20.). "Defensiv wieder besser stehen!" mahnte Coach Lars Richter in dieser guten Großräschener Phase, sollte seine Elf aber gleich mit zwei Toren vorn sehen. Nach Freistoß holte Julian Nemitz mit Super-Einsatz den Ball an der Grundlinie und legte für Goßlau auf (26.). Ein Wirkungstreffer für die Einheimischen fraglos, denn ab diesem Moment hatte der VfB II alles im Griff und hätte durchaus erhöhen können.
Benjamin Stern zwang Keeper Lucas Barth zu einer Parade (30.) und die schöne Vorarbeit im Zusammenspiel von Steven Erken und Stern konnte Roigk nicht verwerten - wieder ging der Ball über die Latte (33.). Ein drittes Tor hätte sicher noch mehr Ruhe, womöglich auch eine Vorentscheidung gebracht, aber so wurden mit dem 2:0 für die Hohenleipischer die Seiten gewechselt. Diese starteten gleich mit einer guten Aktion, Goßlau traf aber das Außennetz (47.). Nur wenig später hatte Großräschen über den flinken Pascal Galert auf der rechten Angriffsseite dann eine erste Möglichkeit (53.), allerdings hatten die SV-Kicker im Gegenzug Glück, dass der Lupfer vom durchgebrochenen Goßlau am Pfosten landete, weil der Keeper die Flugbahn noch minimal veränderte. Die Großräschener bemühten sich in dieser Phase, hatten sich längst nicht aufgegeben, was die 57. Minute bewies, als Erken im letzten Moment gegen einen SV-Angreifer retten musste, derweil ganz Hohenleipisch aufgerückt war.
Aber immer noch ließ der VfB den Ball ganz gut laufen, tat nach vorn aber einen tic zu wenig. Mit einem glücklichen Handelfmeter kam Großräschen eine knappe Viertelstunde vor Abpfiff zum Anschluss (78.). Freilich bekam der Gastgeber jetzt die zweite Luft, aber Hohenleipisch II hatte immer noch einige Chancen zur Entscheidung. Die wohl beste Möglichkeit hatte Roigk, der stark nachgesetzt und den Tormann ausgespielt hatte, aber beim Einschieben ins leere Tor noch vom heranstürzenden Julian Jentzsch geblockt wurde (81.). Dann schien der Ball nach einer VfB-Ecke die Torlinie überschritten zu haben, aber es war nicht aufzulösen ob der Tormann den Ball komplett hinter der Linie herausgeboxt hatte (82.). Der SV-Schlussmann machte sich dann bei einen Freistoß von Dirk Schiffner ganz lang und lenkte die Kugel um den Pfosten (85.). Überhaupt kam Hohenleipisch jetzt zu einigen Freistößen um den Strafraum. Einer davon war kurioserweise Ausgangspunkt für das Endergebnis, aber noch längst nicht der dramaturgische Höhepunkt. Großräschen konterte mit zwei Zügen den abgewehrten Freistoß und - natürlich über die rechte Seite - netzte Galert ein (87.)
Hohenleipisch wollte doch noch den Sieg, auch die Routiniers Steffen Fischer und Sirko Rost zogen ordentlich an, es gab zwei, drei gefährliche Szenen und in der Nachspielzeit schienen die Gäste doch noch kurz vor dem Siegtreffer zu stehen. Nemitz zog unwiderstehlich in den Strafraum und wurde von Dominque Pawlewitz gelegt. Der traf sicher auch den Ball holte den VfB-Spieler aber klar von den Beinen. Sofort kam der Elfmeterpfiff von Schieri Gerd Werner, jedoch wollte seine Assistentin Elisa Schicketanz gar kein Foul gesehen haben, winkte den Referee heran und stimmte ihn tatsächlich um. Im Grunde beinahe lachhaft, weil der Gefoulte auch noch behandelt werden musste. Alle Proteste halfen nichts und die Partie wurde Sekunden später abgepfiffen. Mit dem Remis vergab Hohenleipisch II schon einen kleinen Matchball, zumindest einen großen Schritt zum vorzeitigen Klassenerhalt, hat aber im kommenden Heimspiel schon den nächsten und nebenbei immer noch eine gute Ausgangsposition.