Landesliga Süd 2006/07 (Stand 16.09.2006)

Spielbericht

4. Spieltag - Samstag, 16.09.2006 - 15:00

Ludwigsfelder FC II (3) - MSV Hanse Frankfurt (10) 0:4 (0:1)

Ludwigsfelder FC II: Stefan Breitkopf, Florian Hartwig (65. Peter Schmidt), Tom Franke, Ringo Hebestadt, Marcel Hass, Mirko Steinke (68. Julien Kerskes), Nicky Röll, Mike Reinsch, Steven Röschke, Marcin Gaborek, Ricardo Franke (75. Jan Woitkun)

MSV Hanse Frankfurt: Tomazs Taniukiewicz , Tobias Robel (83. Enrico Gonschorek), Jakub Pilczuk, Kai Bethke, Dennis Jegorow, Refal Klimaszewski, Benny Biemüller, Alexander Mikulin (65. Christian Schneider), Knut Jaek (77. Christian Heinl), Torsten Ducklaus, Thomas Behnke

Tore: 0:1 Kai Bethke (35.); 0:2 Torsten Ducklaus (57.); 0:3 Alexander Mikulin (Foulelfmeter, 61.); 0:4 Benny Biemüller (86.)

Schiedsrichter: Lars Kunitz (Tröbitz)

Zuschauer: 86

Vergebener Elfmeter: Marcel Hass (Foulelfmeter, 55., gehalten von Tomazs Taniukiewicz ) / -

Bericht Hanse:

Nach dem 6:1 in Briesen gewann der MSV Hanse Frankfurt auch sein zweites Auswärtsspiel der Saison mit 4:0 unerwartet deutlich. Zudem nahmen die Oderstädter damit bei der mit einigen Spielern aus dem Oberligakader verstärkten zweiten Mannschaft des Ludwigsfelder FC erfolgreich Revanche für die vor Jahresfrist erlittene 0:3-Niederlage.

Auf dem für sie ungewohnten Kunstrasen hatten die Hanseaten zu Beginn des Spieles einige Probleme. Der den Platz kennende Gastgeber hatte somit ein Übergewicht, zumindest ein optisches. Die erste Chance des Spieles hatten dennoch die Oderstädter. Spielführer Torsten Ducklauß traf das Spielgerät nach unfreiwilliger Kopfballvorlage des Gegners jedoch nicht voll (18.). Im Gegenzug konnte Keeper Tomasz Taniukiewicz eine Chance von Ricardo Franke vereiteln. Dies war es jedoch fast mit Chancen in den ersten 45 Minuten. Das auf gutem technischen Niveau stehende Spiel war dennoch nicht langweilig. Mit hohen Tempo ging es von Strafraum zu Strafraum, doch die Defensivreihen beide Mannschaften standen sicher – bis auf eine Szene. Einen schon abgewehrten Ball brachte Thomas Behnke wieder hoch vors Tor. Dabei übersahen die Abwehrspieler wohl den mit nach vorne geeilten Kai Bethke, der urplötzlich mutterseelenallein vor Torhüter Stefan Breitkopf stand und eiskalt vollendete.

Nun änderte sich die Szenerie. Die Frankfurter ließen den Gegner kommen und verlegten sich aufs Kontern. Einzig der letzte finale Pass fehlte dem spiel des MSV.

Doch auch dieses Manko konnten die Gäste abstellen. Nach öffnendem Pass von Rafal Klimaszewski strebte Ducklauß alleine aufs Tor zu, brachte die Kugel zwar am Torwart vorbei, aber auch am Tor (50.). Eine vergebene Chance, die sich fast gerächt hätte. Nach Foul an Marcel Hass zeigte der gute Schiedsrichter Lars Kunitz auf den ominösen Punkt. Den fälligen Elfmeter setzte der gefoulte Spieler jedoch nur an den Pfosten (55.). Statt des Ausgleichs des Gastgebers erhöhten die Gäste von der Oder nur zwei Minuten später. Nach Vorlage von Alexander Mikulin machte es Ducklauß diesmal frei vor dem Keeper besser, in dem er diesen erst umspielte und dann aus spitzen Winkel die Kugel im Tor unterbrachte. „Bei einem Ausgleich hätte die Partie kippen können.“, sah Trainer Thomas Becker den vergebenen Elfmeter als Knackpunkt des Spieles. „Mit unserem zweiten Treffer haben wir dann dem Gastgeber das Genick gebrochen.“.

Nun lief es für seine Mannen wesentlich besser. Nur vier Minuten nach dem 2:0 erhöhte Mikulin per Strafstoß – Ducklauß war gefoult worden – auf 3:0. Die Ludwigsfelder gaben sich zwar nicht auf, prüften das Hansetor aber fast nur durch Distanzschüsse. Die Hanseaten ihrerseits hatten noch einige gute Möglichkeiten, von denen lediglich Benny Biemüller kurz vor dem Abpfiff eine nutzen konnte.

„Wir werden den jetzigen Tabellenstand nicht überbewerten.“, versprach Trainer Becker nach der Verteidigung der Tabellenspitze. „Meine Mannschaft wird auf dem Teppich bleiben.“

Uwe Zühlsdorf

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Bericht Ludwigsfelde:

Der Tabellenführer stieg sehr vorsichtig in diese Partie ein. Er vermutete augenscheinlich, dass ihm vor den etwa 80 Zuschauern eine mit Oberliga-Akteuren gespickte Elf gegenübertreten würde. Die Spielanlage des MSV war eindeutig auf ein Unentschieden ausgerichtet. Er stand massiv in der Deckung und versuchte mit blitzschnellen Konterangriffen, den aufgerückten LFC II zu überraschen.So konnten die Zuschauer in Hälfte 1 ein ausgeglichenes Spiel genießen. Beide Teams hatten mindestens je zwei gute Gelegenheiten, nutzen sie aber zunächst nicht. Dann aber hatten die Gäste doch Erfolg mit ihrer defensiven Spielgestaltung. Vergeblich reklamierten die Hausherren auf eine Abseitsstellung, als der Frankfurter Kai Bethke an den Ball kam. Der hatte so alle Zeit der Welt, um das Leder am chancenlosen LFC-Keeper Stefan Breitkopf vorbei zum 0:1 (35.) im Tor unterzubringen. Nach der Pause drückten die Hausherren weiter die kompakt stehende Abwehr der Frankfurter zusammen, um endlich das Ausgleichstor zu erzielen. Was natürlich Platz brachte für kreuzgefährliche MSV-Konter. Wie in der 48. Minute, als Ricardo Franke an Torsteher Tomasz Taniukiewicz mit einem Fernschuss scheiterte. Der weite Abschlag des Keepers überraschte die weit aufgerückte LFC-Abwehr, aber Breitkopf blieb im Duell Mann gegen Mann gegen Torsten Ducklauß Sieger. Die Hausherren hatten in der Folge optisch mehr vom Spiel, legten aber oft ihre Angriffe zu umständlich an. Franke köpfte aus drei Metern knapp neben den Pfosten. Im Gegenzug musste Breitkopf all sein Können aufbieten, um gegen den durchgebrochenen Christian Schneider zu bestehen. Marcel Haß drang in der 55. Minute, nachdem er mit einer Granate aus 25 Metern gescheitert war, mit einem Sololauf in den MSV-Strafraum ein. Er wurde gelegt und hatte dann den Mut, den fälligen Elfer selbst zu vollstrecken. Der scharf getretene Ball klatschte an den Pfosten. Damit war die letzte Chance zum Umkippen der Partie vergeben.Zwei Minuten später zahlte sich wieder das schnelle und direkte Spiel der Gäste aus. Ducklauß wurde steil angespielt, kam unbehelligt vor Breitkopf zum Schuss und markierte das 0:2. Damit war dieses Spiel schon entschieden. Den jungen Spielern des Gastgebers fehlten die Laufbereitschaft und das Stehvermögen, um die routinierten Hanse-Akteure aus dem Sattel zu heben. Mit langatmigen Angriffen, fast immer mit sieben Mann, berannte der LFC weiter den Strafraum der Gäste. Die antworteten mit Kontern, an denen den meist nur zwei Mann beteiligt waren. So auch in der 60. Minute, als Alexander Mikulin auf und davon war. Florian Hartwig konnte ihn nur noch auf Kosten eines Elfers bremsen. Mikulin verwandelte selbst sicher zum 0:3. Mustergültig und ganz dem Stil der Frankfurter entsprechend war der Gegenangriff in der 81. Minute. Wieder hatten die Ludwigsfelder beim Anrennen gegen die Frankfurter Mauer den Ball verloren. Schneider zog auf der linken Seite davon. Ducklauß bekam die Eingabe, die er an Benny Biemüller weiterleitete, der sich die Gelegenheit zum 0:4 nicht nehmen ließ.

Ludwigsfeldes Trainer Olaf Wunderlich hatte zwar nach der Pause mit mehreren Einwechslungen versucht, das Spiel noch umzubiegen. Er musste aber neidlos die weit bessere Leistung der Gäste anerkennen. phe


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