Landesliga Süd Brandenburg 2007/08 (Stand 29.03.2008)

Spielbericht

21. Spieltag - Samstag, 29.03.2008 - 15:00

MSV Hanse Frankfurt - VfB Hohenleipisch 1912 1:1 (0:1)

MSV Hanse Frankfurt: Volker Podlawski, Andreas Kelch, Jakub Pilczuk, Thomas Behnke, Stefan Harnisch, Lukasz Martyniak, Rafael Lenk, Christian Schneider, René Müller (78. Kai Bethke), Christian Pschowski, Miro Dorenburg

VfB Hohenleipisch 1912: 5 Sirko Rost, 2 Robert Merbitz, 6 Thomas Buchwald - 8 Stefan Werner, 3 Steffen Fischer - 9 Norman Freigang, 11 Torsten Schollbach (68. 4 Tommy Lehmann), 13 Nicolas Wentzel (78. 12 Michel Müller), 7 Robert Hagedorn, 14 Michael Biebach - Falk Lubke (15. 21 Daniel Amende)

Tore: 0:1 Nicolas Wentzel (20.); 1:1 Miro Dorenburg (50.)

Schiedsrichter: Peter Wickfeld (Annahütte) - Assistenten: Jens Kazmierowski (Meuro), Pierre Wünsch (Schilda)

Zuschauer: 50

Gelbe Karte: Lukasz Martyniak, Miro Dorenburg (2.) / Stefan Werner (3.)

Rote Karte: Stefan Harnisch (68., grobes Foulspiel) / -

Bericht VfB:

Schwere Verletzung rückt das Ergebnis in den Hintergrund

Geschockt kehrten die Hohenleipischer nach dem Gastspiel an der Oder zurück nach Hause, was aber überhaupt nichts mit dem Endresultat zu tun hatte. Dass man erneut zwei Punkte verschenkte war für alle völlig nebensächlich, denn nach einem brutalen Foul an Torsten Schollbach, einem Fair-Play-Spieler wie er im Buche steht, musste dieser mit Beinbruch ins Krankenhaus gebracht werden. Offensichtlich stand die Partie unter keinem guten Stern. Nach einem Wolkenbruch kurz vor Spielbeginn war der Platz völlig aufgeweicht und ein Teil war mit Pfützen übersät. Dennoch entschied sich der Schirie, wenn auch mit Verspätung, anzupfeifen. Hohenleipisch startete mit drei guten Chancen im Minutentakt, die aber vergeben wurden. Mit dem Führungstor (21.) durch Nicolas Wentzel, der per Kopf eine Flanke von Michael Biebach einnetzte, schlug sich das Geschehen auch im Resultat nieder. Hanse hatte nach einem Durcheinander in der VfB-Hintermannschaft (30.) plötzlich eine Möglichkeit, danach aber versäumten die Gäste zum wiederholten male, den Sack vorzeitig zu zumachen. Stefan Werner setze sehr gut nach und verzog von der Strafraumgrenze knapp (31.). Dann ließ Volker Podlawski einen Schollbach-Schuss prallen, aber Norman Freigang schloss freistehend überhastet ab (34.) und schließlich ging ein Hohenleipischer Distanzschuss kurz neben den Pfosten (37.). Nachdem der MSV, wieder durch Zuordnungsfehler in der VfB-Abwehr, seine zweite Chance ausgelassen hatte, vergaben die Gäste kurz vor der Pause zwei weitere. Der Hanse-Keeper ließ zweimal prallen, aber im Nachsetzen fehlte den Hohenleipischern jeweils ein Tic. Mit einem sehenswerten VfB-Angriff über die linke Seite (49.) begann die zweite Hälfte, wie die erste endete. Jedoch kam Hanse mit seinem einzigen Torschuss nach der Pause schnell zum Ausgleich (50.). Hohenleipisch wehrte zu kurz ab und Miro Dorenburg setzte sich links durch und ließ dem Keeper mit seinem Schuss genau ins rechte Eck keine Chance. Die Gäste fingen sich relativ schnell wieder, spielten auf dem ohnehin schmalen Platz aber zu oft durch die Mitte und blieben so in der vielbeinigen Abwehr ein ums andere mal stecken. Längst war es auf dem sehr tiefen Boden auch eine Kraftfrage, wobei der VfB mehr zum Zusetzen hatte, den Druck auf erhöhte und es folgte die das Spiel überschattende Szene. Mit beiden Beinen gestreckt ging Sebastian Harnisch in den gerade enteilten Torsten Schollbach, traf ihn von schräg hinten und ein Knall ließ Schlimmes ahnen. Der Notarzt war sehr schnell vor Ort, dennoch waren das für den schwer Verletzten und seine Kameraden endlose Minuten. Etwas makaber, dass sich ein Teil der Hanse-Spieler während dessen mit offensichtlich sehr lustigen Themen die Zeit vertrieb, ganz im Gegensatz zu ihrem Keeper Volker Podlawski, der sich mit um Torsten Schollbach bemühte. Dem gelten unsere Wünsche auf eine vollständige Genesung. Damit war nach gut einer Stunde das Spiel für die Gäste praktisch vorbei, denn richtig konzentrieren konnte sich nach der fast dreißigminütigen Unterbrechung keiner mehr. Dennoch wurde es zu einem reinen Powerplay auf das Hanse-Tor. Allerdings fand der VfB im Acht-Mann-Riegel keine Lücke. Hohe Bälle holte der Tormann herunter und in der Mitte war es zu eng. Frankfurt fiel nur noch einmal auf, als Miro Dorenburg mit einem reinen Frustfoul Sirko Rost von hinten in die Beine trat (81.). Glatt Rot, das meinten selbst die Einheimischen, dem Schieri fehlte aber wohl der Mut zum zweiten Feldverweis und er verwarnte den Hanseaten nur. Immer wieder wurde es im Hanse-Strafraum brenzlig, der Ball wollte aber nicht über die Linie. Auch der aufgerückte Sirko Rost scheiterte mit einem knallharten Schuss aufs kurze Eck am Tormann (88.) und Tommy Lehmann verzog frei stehend in der nächsten Szene. Die Einheimischen überstanden alles glücklich und bejubelten diesen Punkt wie einen Sieg, während die Gäste verständlicherweise geknickt waren. Kompensieren werden die Hohenleipischer den Ausfall ihres Top-Stürmers nicht können, aber jeder wird in den nächsten Spielen noch etwas mehr geben – für „Scholle“.

Frank Thiemig

:::::::::::::::::::::::::::::::::

Bericht Hanse:

Der abstiegsbedrohte MSV Hanse hat nach sechs Niederlagen in Folge endlich wieder punkten können. Gegen den VfB Hohenleipisch gelang den Frankfurtern unter turbulenten Begleitumständen ein 1:1.Die Landesliga-Partie begann mit 15-minütiger Verspätung. Der Grund: Während des Kreisklasse-Vorspiels zwischen Hanse II und Spitzenreiter FSV West zwangen Blitz, Donner, Hagel und Dunkelheit nach 25 Minuten beim Stande von 0:2 zum Abbruch. Die Männer um den 2,02 Meter langen Torwart-Rückkehrer Robert Hinz werden darüber nicht böse gewesen sein.Auch der verspätet angepfiffene Hauptvergleich am Mittelweg stand aus Gastgeber-Sicht unter keinem gutem Stern. Neben den verletzten Dennis Jegorow und Knut Jaek sowie dem gelb-gesperrten André Radtke meldete sich Spielmacher Rafal Klimaszewski unmittelbar vor Beginn aus Verletzungsgründen als nicht einsatzfähig.Die Frankfurter mühten sich dann zwar redlich, viel kam aber nicht zustande. Zu ungenau waren die Passversuche, zu halbherzig die Zweikämpfe. Spielerisch hatten die Gäste ein deutliches Plus. Ihre Angriffe waren druckvoller, zielstrebiger, genauer und damit gefährlicher. Im Abschluss aber ließen auch sie viele Wünsche offen - zum Glück der Oderstädter und ihres tüchtigen Schlussmannes Volker Podlawski, der wieder den arbeitsmäßig verhinderten Tomasz Taniukiewicz ersetzen musste.Das 1:0 für Viktorias Pokal-Viertelfinalgegner Hohenleipisch (20. Minute) fiel verdient und folgerichtig. Kapitän und Ballverteiler Stefan Werner hatte hoch in den Strafraum geflankt und der lange Nicolas Wenzel köpfte ein. Da hatte der fast einen Kopf kleinere Verteidiger Thomas Behnke keine Chance.Nach verteilten Treffermöglichkeiten u. a. für Rafal Lenk (30.) und Hanses Neuerwerbung Lukasz Martyniak (37.) musste Podlawski kurz vor der Pause bei Schüssen von Wenzel und Torsten Schollbach Kopf und Kragen riskieren, damit es beim Pausen-0:1 blieb.Im Konter nach einem Freigang-Kopfball glückte Miro Dorenburg fünf Minuten nach Wiederanpfiff mit energischem Antritt auf Halblinks und scharfem Schuss aus spitzem Winkel das 1:1 - sein achtes Saisontor.Dann die 68. Minute. Sebastian Harnisch stieg zu forsch in den Zweikampf mit dem zweiten langen Angreifer und besten VfB-Torschützen Schollbach.Zunächst gab der Unparteiische nur Gelb, zückte aber nach Konsultation mit seinem Assistenten den roten Karton. Sehr zu recht für übertriebenen Einsatz, denn der Gefoulte wurde nach 20-minütiger Spielunterbrechung vom Notarzt mit Verdacht auf Wadenbeinbruch ins Klinikum gebracht.Da waren es nur noch zehn Hanseaten, die sich nun einer Niederlausitzer Druckperiode ausgesetzt sahen und kaum entlastende Gegenattacken starten konnten. Als fünf Minuten vor Ultimo mit Kai Bethke auch noch der letzte Ersatzspieler mit Oberschenkelproblemen ausfiel, waren´s nur noch neun Hanseln. Die aber verteidigten wacker den Punkt. Trainer Mirko Schröder, der heute 33. Geburtstag feiert, urteilte nach dem turbulenten Sonnabend: "Mit dem erkämpften Resultat muss man zufrieden sein, mit dem Spiel und dem berechtigten Platzverweis nicht."


Generiert mit Professional League TE