Landesliga Süd 2010/11 (Stand 06.11.2010)

Spielbericht

11. Spieltag - Samstag, 06.11.2010 - 14:00

SV Empor Mühlberg - VfB Hohenleipisch 1912 0:2 (0:1)

SV Empor Mühlberg: Rene Jessulat - Manuel Marquardt (34. Michael Mülle) - Stephan Zschätzsch, Steven Krille, Sebastian Zölfl, Henry Bartzsch, Thommy Rink, David Otto, Florian Beyer, Steven Rzeppa, Marcus Beyer

VfB Hohenleipisch 1912: Daniel Amende - Christian David, Marian Elsner, Tommy Lehmann - Sascha Gutsche, Daniel Gutsche (65. Norman Freigang), Daniel Gängler (46. Stefan Werner) - Torsten Schollbach, Robert Hagedorn (80. Michael Biebach), Christoph Wenzel, Sven Kubik

Tore: 0:1 Christoph Wenzel (40.); 0:2 Sascha Gutsche (85.)

Schiedsrichter: Thomas Baumann (Guteborn)

Zuschauer: 165

Gelbe Karte: Stephan Zschätzsch, Sebastian Zölfl, Thommy Rink (2.) / Daniel Gängler, Sascha Gutsche (2.)

Bericht Mühlberg:

Das erste Kreisderby der Saison 2010 / 2011 ist Geschichte und wie im Vorjahr hatte wieder der VfB das bessere Ende in Mühlberg. Dabei sahen die Zuschauer zwei völlig verschiedene Halbzeiten. In den ersten 45 Minuten war Hohenleipisch am Drücker, ging daher kurz vor der Pause verdient in Führung. Aber den zweiten Abschnitt bestimmten über weite Strecken die Hausherren, allerdings sollte der verdiente Ausgleich nicht erzielt werden bzw. keine Anerkennung finden. Eine Standardsituation brachte dann die Entscheidung zu Gunsten der Gäste. Die Begegnung stand schon vor Beginn für die Mühlberger unter keinen guten Stern. Ausgerechnet zum Kreisderby musste der Empor - Coach einige Akteure ersetzen und damit die Aufstellung gewaltig verändern. Aber auch die Gäste mussten mit dem Fehlen von Buchwald und Merbitz den Ausfall beider etatmäßiger Verteidiger verkraften und dadurch die Defensiv umbauen. Ohne großes Abtasten wurde die Partie eröffnet, wobei sich schnell zeigen sollte, dass der VfB besser ins Spiel fand und gleich Offensivakzente setzen konnte. Schon nach drei Minuten tauchte Torsten Schollbach vor dem Empor - Gehäuse auf, wobei der Winkel zu spitz wurde und der Torhüter parieren konnte. Die Mühlberger fanden sich in der ersten Viertelstunde nur in der Verteidigung, da Hohenleipisch einige vielversprechende Angriffe startete. So folgten zwischen der 11. und 15. Minute mindestens drei gefährliche Aktionen. Erst verpassten zwei Spieler knapp eine Eingabe, dann versuchte sich Daniel Gängler mit einem Schuss. Doch wie auch der folgende Versuch von Christoph Wenzel verfehlte auch dieser das Ziel. Insgesamt zeigten sich die VfB - Kicker aber in den Offensivaktionen teilweise übermotiviert, wo wohl jeder den Torerfolg wollte, dabei aber oftmals den besser postierten Mitspieler übersahen. Mühlberg konnte in der 20. Minute das erste Lebenszeichen setzen. Nach einer Ecke kam Florian Beyer an den Ball, köpfte aber knapp am langen Pfosten vorbei. Aber Empor konnte sich auch nach dieser Möglichkeit nicht entscheidend befreien, da der VfB weiterhin das Zepter fest in der Hand hielt. In der 34. Minute konnte Rene´Jessulat die Großchance von Daniel Gutsche, der am langen Pfosten zum Schuss kam, noch vereiteln. Aber nur fünf Minuten danach musste er sich doch geschlagen geben. Eine Flanke von Sven Kubik, der ansonsten diesmal keine Torgefahr erzeugen konnte, wurde Christoph Wenzel vor die Füße gespielt, der zuerst nur den Querbalken traf, doch seinen Nachschussversuch bekam der Keeper erst knapp hinter der Linie zu fassen. Zu diesem Zeitpunkt war die 0:1 - Führung der Gäste hochverdient, allerdings hätte Mühlberg noch vor der Pause den Ausgleich erzielen können. Nach 43 Minuten fand ein Flugball aus dem Halbfeld Marcus Beyer, der bediente Michael Mülle, dessen Schuss noch abgeblockt werden konnte. Nach der anschließenden Ecke kam Stephan Zschätzsch an die Kugel, doch sein Schuss kam direkt auf dem Schlussmann, so dass der Ball weggefaustet werden konnte.Eine deutliche Halbzeitansprache rüttelte das Empor - Team nochmal auf, was sich auch nach Wiederanpfiff auf dem Platz wiederspiegeln sollte. Nun agierten die Platzbesitzer deutlich selbstbewusster, wodurch das Offensivspiel zielstrebiger aufgezogen wurde. Von Hohenleipisch war nun plötzlich nichts mehr zu sehen, die VfB -Kicker fanden sich nun in der Verteidigung wieder. Auch eine Auswechslung der Gäste zur Pause wirkte sich eher negativ auf deren Spiel aus. Mühlberg setzte nun beide Außenpositionen besser in Szene, wodurch einige gefährliche Aktionen inszeniert wurden. So auch in der 56. Minute, wo Steven Rzeppa Tommy Rink bediente, dessen Schuss aber am Tor vorbei strich. Empor bleib nun tonangebend, wodurch man sich ein Remis redlich verdient hätte. Nach 71 Minuten die Großchance zum 1:1, doch der Knaller von Henry Bartzsch landete nur an der Torumrandung. Der Nachschuss von Marcus Beyer konnte vom Gegenspieler zur Ecke geblockt werden. Dann lag der Ball doch im VfB - Netz, Tommy Rink traf per Kopf, allerdings verhinderte die Abseitsfahne des Assistenten die Anerkennung dieses Treffers. Sicherlich hätte sich auf beiden Seiten keiner beschweren können, wenn dieses Derby unentschieden geendet wäre. Zu unterschiedlich verliefen beide Halbzeiten. Allerdings wird Fußball bekannt nach Toren entschieden und da zeigte sich Hohenleipisch einfach effektiver. Unschön wurde es in den Schlussminuten, in einem ansonsten recht fairen Duell. Nach einem harten Foul vom Empor - Libero kochten bei Hohenleipisch die Emotionen hoch, wodurch unschöne Szenen entstanden. Den anschließenden Freistoß verwandelte Sascha Gutsche durch die löchrige Mauer zum 0:2 - Endstand. Sicherlich ist die Aktion vor dem Freistoß nicht gutzusprechen, allerdings zeigte sich auch der VfB, an erster Stelle sei hier u. a. Trainer Pohlenz zu nennen, bei provozierenden Jubelszenen nicht sportlich.

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Bericht VfB:

In dem mit Spannung erwarteten EE-Derby holte sich der VfB auf sehr tiefem Boden den Sieg und festigte seine Position in der Spitzengruppe. Die erste Hälfte dominierte der Gast deutlich, erspielte sich auch eine Reihe von Chancen, nutze aber nur eine. Der zweite Abschnitt war kämpferisch geprägt und Empor hatte deutlich mehr Spielanteile, ein Treffer gelang ihnen aber nicht. Dafür gab Sascha Gutsche mit dem Siegtor kurz vor Schluss genau die passende Antwort auf zwei sehr unfaire Aktionen von Stefan Zschätzsch.Aber alles nacheinander: Hohenleipisch ergriff von Anstoß weg die Initiative und brachte die Mühlberger Hintermannschaft mehrfach in Not. Der Schuss von Robert Hagedorn, den Renč Jessulat abklatschen lassen musste (10.) und die von Christoph Wenzel um Millimeter verfehlte Hereingabe (12.) waren nur zwei der VfB-Möglichkeiten. Daniel Gängler verpasste nach schönem Solo an den Strafraum das Abspiel zu einem der zwei freien Mitspieler (13.) und ein toller Schuss von Christoph Wenzel strich am Pfosten vorbei (15.). Mit einem Freistoß von der Mittellinie und einem Eckball gaben die Platzherren erste Lebenszeichen, ansonsten bleib der VfB permanent am Drücker. Sven Kubik rutschte an der Gängler-Eingabe vorbei (30.) und Robert Hagedorn und Daniel Gutsche ließen nacheinander die bis dahin größten Möglichkeiten aus (34.). Mit einem frühen Wechsel wollte Empor-Coach Rico Nattermann mehr Stabilität in der Defensive schaffen, das längst überfällige 0:1 fiel trotzdem kurz darauf nach einem sehr schönen Angriff. Christoph Wenzel setzte den Ball nach Klasse Vorarbeit von Sven Kubik an die Lattenunterkante, reagierte am schnellsten und brachte das Leder schließlich über die Linie (40.). Fast hätte er noch einmal jubeln können, schoss aus fünfundzwanzig Metern knapp über den Winkel (42.). Im Gegenzug kam Mühlberg zu seiner ersten richtigen Torchance, die Daniel Amende mit ebenso starker Reaktion vereitelte (43.), wie den Schuss aus sieben Metern nach Empor-Ecke (44.). Zur Pause herrschte bei den Hohenleipischer Zuschauern mit Recht Zufriedenheit und die Partie hätte bei besserer Chancenverwertung bereits entschieden sein können. „Wir mussten viel eher in Führung gehen, waren im Abschluss aber zu ungenau.“ fand VfB-Trainer Henrik Pohlenz den einzigen Kritikpunkt bei seiner Elf. Nach dem Wechsel sollten davon aber noch einige hinzukommen. Die Empor-Kicker kamen wie ausgewechselt aus der Kabine, legten sich mächtig ins Zeug und kämpften sich in die Partie. Dagegen fanden die Gäste im Mittelfeld kaum noch in die Zweikämpfe, verloren teilweise die Ordnung und konnte über weite Strecken nur sporadisch Entlastung schaffen. Henry Bartzsch kam zweimal in gute Schussposition (55., 56.), verzog jedoch, genau wie Florian Beyer (63.). Die ganz großen Torchancen, abgesehen von einem wuchtigen Lattenschuss durch Marcus Beyer (72.), sollten die Platzherren aber auch nicht bekommen. Die bei den Gästen um Marian Elsner neu formierte Abwehr mit Christian David und Tommy Lehmann, toll unterstützt von Torsten Schollbach machte ihre Sache sehr gut. Inzwischen war es ein richtiges Derby, spielerisch lief zwar nicht mehr viel, aber gekämpft wurde und auch Emotionen sollte es noch geben. In dieser Phase bekam der VfB viele Freistöße gegen sich, teils auch durch unglückliche Entscheidungen des Schiedsrichters, mit denen Mühlberg allemal sehr gut leben konnte, aber glücklicherweise davon nicht profitierte. Nach überstandener Druckphase hatten die Hohenleipischer in den Schlussminuten Konterräume, vermochten sie aber nicht richtig zu nutzen und schossen dennoch das entscheidende zweite Tor. Sascha Gutsche traf per Freistoß mitten durch die Mauer, weshalb der Keeper ohne Chance war und ohne Regung den Ball im Netz sah (85.). Vorausgegangen war ein brutales Foul, für das Stefan Zschätzsch vom Platz gemusst hätte, nachdem er Norman Freigang von hinten in die Beine getreten hat. Der Sünder entschuldigte sich nicht einmal, spukte dafür aber Sascha Gutsche ins Gesicht! Schade, dass durch eine solche Einzelaktion - man muss sagen, wieder einmal mit Beteiligung von Stefan Zschätzsch - die insgesamt gute Atmospähre etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dass Emotionen zu einem Derby gehören ist unstrittig und in der Siegesfreude schießt man auch auf VfB-Seite mit der ein oder anderen Geste mal etwas über das Ziel hinaus. Die Foul- und Spuck-Attacke war allerdings einfach Unfairness pur, zumal der Verteidiger bereits in den Begegnungen zuvor „bleibende Spuren“ im negativen Sinne hinterlassen hatte und er es im letzen Spiel mit einer Viertelstunde Einsatzzeit zum Feldverweis schaffte. Am Ende konnten die Gäste ihren Dreier ausgelassen bejubeln, den sie sich mit der überzeugenderen spielerischen Vorstellung im ersten Durchgang und der Mehrzahl klarer Möglichkeiten, sowie der überstandenen Drangperiode und nicht zuletzt durch den entscheidenden Treffer kurz vor Abpfiff, verdient hatten. Erwähnt werden sollte noch die faire Geste eines Empor-Kickers (Steven Krille) nach dem Spiel, der sich für die blamable Spuck-Attacke bei Sascha entschuldigte.

Frank Thiemig


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