VfB
feiert ein Fußballfest und den Pokal-Vize
Der
ganz große Wurf wurde es für die Hohenleipischer
im Pokalfinale nicht, aber das erhoffte Fußballfest
allemal. Anders als im DFB-Pokal Tags zuvor bot der Außenseiter
dem haushohen Favoriten eine ganze Halbzeit stark Paroli
und präsentierte einen würdigen Abschied aus
einer sensationellen Pokalsaison. „Am Ende siegte
die Normalität, aber wir sind unheimlich stolz auf
den Finaleinzug“, so formulierte es VfB-Coach
Henrik Pohlenz anschließend. Mit dem torlosen Pausenstand
konnten die knapp 1.500 Zuschauer sogar noch auf die Sensation
hoffen, denn die Platzbesitzer hielten in der Defensive
gut dagegen, standen ordentlich gestaffelt und Babelsberg
glänzte nicht gerade mit Ideenreichtum, hatte vor
dem Tor bestenfalls zwei Halbchancen. Mit etwas Glück
hätten die Einheimischen sogar in Führung gehen
können, denn SV-Tormann Marian Unger kratzte einen
wuchtigen 25-Meter-Freistoß von Daniel Gutsche noch
aus dem Winkel (36.). „Wenn er auf die andere
Seite zieht, sieht es schlecht für mich aus“,
meinte der Keeper zu dieser Szene. Die anschließende
Ecke war vielleicht sogar eine noch bessere Möglichkeit,
allerdings sprang Torsten Schollbachs Aufsetzerkopfball
über die Latte. Beifall gab es dennoch und überhaupt
präsentierten sich die Hohenleipischer Fans in bester
Verfassung. Szenenapplaus, Fußball-Sprechgesänge,
faire Anfeuerung im weiten Rund - so muss es beim Fußball
sein und nicht nur die zahlreichen Ehrengäste konnten
eine tolle Final-Atmosphäre genießen. Dazu
zählte sicher auch die Vorführung des Sportensembles
Elsterwerda in der Halbzeitpause. Sportakrobatik vom Feinsten,
Dynamik und eine ausgefeilte Choreographie wurden beifallsstark
honoriert.
Mit seinen Feldvorteilen konnte der Drittligist derweil
kaum etwas anfangen und ging trotzdem kurz nach der Pause
durch Nicolas Hebisch eher glücklich in Führung
(49.). Mit dem 0:2 nur zwei Minuten später - wieder
über rechts, wieder durch Hebisch - waren die Weichen
dann doch gestellt. Der Ball rollte jetzt besser bei den
Blauen und ihr Trainer Dietmar Demuth konnte etwas entspannter
sitzen, nachdem er im ersten Durchgang mehr an der Linie
zu dirigieren hatte. Hohenleipisch kämpfte wacker
weiter, nach vorn blieb es jedoch bei sporadischen Aktionen,
zumal die Hitze und die vierte englische Woche nacheinander
für den VfB ihren Tribut forderten. Mit einem Flachschuss
markierte der eingewechselte Anton Müller den Endstand
(84.) und machte den Pokalsieg fest. Der ging natürlich
in Ordnung, was alle, auf dem Rasen und auf den Rängen
anerkannten.
Faires Shake-Hands zwischen beiden Mannschaften und dem
Schieri-Kollektiv nach dem Schlusspfiff war die Eröffnung
für die Siegerehrung. Nachdem die Hohenleipischer
aus den Händen von FLB-Präsident Siegfried Kirschen
den „kleinen“ Pokal und ihre Silbermedaillen
überreicht bekommen hatten, standen sie Spalier für
den Pokalsieger. Die Babelsberger genossen den Glücksmoment
natürlich, aber bei den Hohenleipischern war von
Niedergeschlagenheit keine Spur zu erkennen. Dafür
hatten sie zu viel erreicht und die ganze Fußballregion
Süd-Brandenburg als Landesligist mehr als würdig
vertreten. Dafür fand FLB-Präsident Siegfried
Kischen in der anschließenden, von Silke Wentingmann-Kovarik
moderierten Pressekonferenz auch lobende Worte, wie er
sich beim VfB Hohenleipisch und seinen vielen Helfern
für die tadellose Ausrichtung des Pokal-Finales bedankte.
„Was hier im Umfeld innerhalb von drei Tagen
auf die Beine gestellt wurde, ist beeindruckend und ihre
Mannschaft hat das mit einer ebensolchen beeindruckenden
Leistung belohnt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen“
Zugleich entschuldigte sich Kirschen für die Terminenge,
die es so nicht noch einmal geben solle. Glückwünsche
gingen natürlich an den verdienten Pokalgewinner
und dessen Trainer Dietmar Demuth. Der gab in seinem Statement
zuerst ein Kompliment an den Gastgeber. „Danke
auch für ein faires und ordentliches Spiel.“
so der SVB-Coach, der mit seiner Elf in der ersten Hälfte
unzufrieden war. „Man sieht, was passiert, wenn
man als höherklassiger Mannschaft nicht 100 Prozent
gibt. Zum Glück sind wir nach dem Wechsel schnell
in Führung gegangen.“ Er sei froh, dass
diese lange Saison nun vorbei sei, die Spieler brauchten
dringend ihren Urlaub, schloss Demuth, wünschte den
VfB auf seinem Weg noch alles Gute. Als Dritter im Bunde
betonte VfB-Trainer Henrik Pohlenz, dass die Freude über
das Endspiel im Vordergrund stünde. „Wir
feiern den Finaleinzug und das 0:3 macht das auch nicht
kaputt.“ Und die VfB- Pokalhelden konnte er
nur loben „Was meine Spieler nicht nur heute,
wo sie besonders in der Defensive sehr gut dagegen gehalten
haben, sondern in den zurückliegenden Wochen im Mittwoch-Samstag-Rhythmus,
quasi von Highlight zu Highlight geleistet haben, verdient
höchsten Respekt.“ Recht hat er und hofft,
dass sich mit diesem Endspiel der Verein stellvertretend
für die gesamte Fußballregion sicher Anerkennung
verschafft habe. Auch er beglückwünschte den
SVB zum Pokalsieg und wünschte den Filmstädtern
viel Erfolg im DFB-Pokal.
Bereits kommenden Mittwoch um 19.00 Uhr geht der Liga-Alltag
für die Mannschaft von Henrik Pohlenz weiter, wenn
Briesen zum Nachholspiel anreist. Der dritte Platz in
der Abschlusstabelle ist zwar sicher, aber nach dem Vizetitel
im Pokal wollen die VfB-Kicker jetzt auch den Vizetitel
in der Meisterschaft.
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VfB:
Amende, Elsner, Buchwald, Lehmann, David (60.
Merbitz), Schollbach, Wenzel (50. P. Werner), Gängler,
Hagedorn, D. Gutsche, S. Gutsche (75. St. Werner) |
SVB:
Unger, Jovanovic, Schütz (GK), Oumari, Rudolph, Civa,
Prochnow (65. Müller), Makarenko, Kocer (69. Engler),
Stroh-Engel (81. Hahne), Hebisch (GK) |
Tore:
0:1 Hebisch (49.), 0:2 Hebisch (51.), 0:3 Müller
(84.) |
Schiedsrichter:
Stefan Richter (Ragow) |
Zuschauer:
1476 |
Bericht
und Bilder: Frank Thiemig
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